k.i.d.Z.21

Kompetent in die Zukunft

Früher hat sich Leah Bauer noch nicht viele Gedanken über den Klimawandel gemacht. Zwar hat sie in den Medien immer mal wieder etwas darüber gelesen oder gehört, aber bewusst wahrgenommen hat sie ihn nicht. Doch das sollte sich ändern.

Erschienen: 2016 / Lesedauer: 4 Minuten / Erfahre hier mehr über Schul-Aktionen

In der achten Klasse führt ihre Schule, das Karl-von-Closen-Gymnasium Eggenfelden, das Projekt „k.i.d.Z.21“ (Kompetent in die Zukunft) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geographie der Universität Innsbruck durch.

Dieses setzt sich als Ziel, Heranwachsenden den Klimawandel, dessen Ursachen und Folgen, näherzubringen und Handlungskompetenz zu fördern.

„Anfangs habe ich mir die Frage gestellt, wozu dieses Projekt eigentlich gut sein soll und ob es in den Köpfen der SchülerInnen wirklich einen Wandel bewirken kann“, erzählt Leah.

Bedenken ernst nehmen

Diese Bedenken nahm ihr zunächst der Biologielehrer: „Das Ziel dieses Projekts ist es, die Jugendlichen zu sensibilisieren und ihr Bewusstsein für die Umwelt zu stärken. Wenn die gestellten Aufgaben kritisch und vor allem ernsthaft bearbeitet werden, passiert hoffentlich viel in den Köpfen. Wünschenswert wäre natürlich auch, dass durch dieses kritische Nachdenken nachhaltig auch die Lebenseinstellung verändert wird“, meinte er.

Das Abenteuer beginnt

Diese Antwort hat Leah fürs Erste zufriedengestellt und gespannt wartete sie mit ihren MitschülerInnen auf die nächsten Projektbeiträge bei k.i.d.Z.21. Im Laufe des Schuljahres hatten Leah und ihre FreundInnen die Möglichkeit in Workshops mit externen ExpertInnen, wie beispielsweise der Klimaforscherin Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb, über spannende Thesen zum Klimawandel zu diskutieren.

„Ich durfte aber nicht nur bei ExpertInnenvorträgen zuhören, sondern auch selbst aktiv werden. So mussten wir im Laufe des Schuljahres jeweils ein Referat in einem naturwissenschaft-lichen Fach, wie z.B. Biologie, und eines in einem geisteswissenschaftlichen Fach, wie z.B. Religion, halten. Natürlich immer in Verbindung zum Thema Klimawandel“.

Das Highlight des k.i.d.Z.21-Projekts kam schließlich im Sommer: Die Klassenfahrt nach Obergurgl im Ötztal stand an.

„In dieser Projektwoche betrachteten wir die Vegetation auf verschiedenen Höhenstufen, beschäftigten uns mit umweltethischen Fragen und interviewten Touristen beispielsweise über die Klimafreundlichkeit ihrer Anreise“, erzählt Leah strahlend.

Im Vordergrund der verschiedenen Forschungsstationen stand immer der Klimawandel, der im Gebirge bereits sichtbar und spürbar ist. „So beschäftigten wir uns beispielsweise mit dem Thema „Vegetation“ und fragten uns warum sich die Wald- und Baumgrenze in den letzten Jahrzehnten so geändert hat, und inwiefern die Klimaänderung damit zu tun hat“.

Facts

Seit 2012 ca. 450 beteiligte Schüler/Schülerinnen am Karl-von-Closen-Gymnasium

Seit 2015 ca. 300 beteiligte Schüler/Schülerinnen an österreichischen Gymnasien

Seit 2016 k.i.d.Z.21-Fortbildungen für ca. 60 österreichische Lehrpersonen

Gletscherschmelze

Den absoluten Höhepunkt der Exkursion stellte die Wanderung auf den Gaisbergferner dar. „Oben auf dem Gletscher ist es so schön! Der grandiose Ausblick lässt den anstrengenden Marsch vergessen“, meinte eine gute Freundin von Leah. „Es ist einfach der Wahnsinn! Etwas dergleichen habe ich noch nie zuvor gesehen!“

Eine Lehrkraft, die mittlerweile seit drei Jahren mit nach Obergurgl fährt, wies sie daraufhin, dass sie es erschreckend finde, dass der Gletscher in dieser kurzen Zeit so stark zurückgegangen sei.

Was bleibt

Am Ende der Reise hat sich Leah noch die Frage gestellt, ob dieses Projekt bei manchen SchülerInnen nachhaltig Wirkung zeigt.

Eine Antwort hat sie sich bei den SchülerInnen der 11. Klasse geholt, welche als „Ursprungsklasse“ vor drei Jahren als erster Jahrgang am Projekt teilgenommen haben. „Ich fahre seitdem jeden Tag mit dem Rad zur Schule“, „ich habe meinen Fleisch- und Müllkonsum stark verringert“, waren die Aussagen, die Leah zufrieden stellten.
„Dadurch wurde mir auch wieder bewusst, dass es egal ist, wie „klein“ die Dinge sind, die wir Menschen machen, um etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. In der Summe sind sie groß und bewirken etwas“.

K.I.D.Z.21 in Österreich

Seit dem Schuljahr 2015/16 werden k.i.d.Z.21-Projekte auch in ganz Österreich umgesetzt. Ein Dank dafür gilt dem Klima- und Energiefonds Österreich, der das Projekt k.i.d.Z.21-Austria im Rahmen des Förderprogramms „Austrian Climate Research Programme“ unterstützt.


„Es betrifft uns alle und wenn manche nichts machen sind wir trotzdem alle dran“.
Schüler/in der 8. Jahrgangsstufe des KvC-Gymnasiums.

Fotorechte: Anna Schmid

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