Bringen Tiroler Gastgeber*innen auf Schiene

Mobilitätscoaches

Nachhaltiges Reisen liegt im Trend, die Bedeutung einer bequemen Bahnanreise steigt. Mit Mobilitätscoaches stärkt Tirol das Bewusstsein der heimischen Unterkunftsbetriebe dafür. Die Deutsche Reiseanalyse belegt, dass ökologische Aspekte beim Reisen immer wichtiger werden. Der Anteil der Urlauber, die möglichst umweltfreundlich verreisen wollen, ist in den vergangenen Jahren auf rund 40 Prozent gestiegen. Um alternative Möglichkeiten zum eigenen Pkw zu forcieren, hat die Tirol Werbung in Kooperation mit ÖBB, Deutscher Bahn und Schweizerischer Bundesbahn 2012 die Initiative „Tirol auf Schiene“ gestartet.

Erschienen: 2016, aktualisiert: 2020 / Lesedauer: 3 Minuten / Erfahre hier mehr über Mobilität

Vorteile erkennen

„Die Vermieter*innen spielen eine entscheidende Rolle im Reiseverhalten der Tourist*innen und wir wollen künftig noch enger zusammenarbeiten“, weiß Carina Schoensleben-Seiringer die sich bei den ÖBB speziell um den wichtigen Tourismusbereich kümmert. Aber nur wenn Gastgeber*innen die Vorteile einer Bahnanreise kennen, können sie diese ihren Gästen vermitteln. „Die Mobilitätscoaches informieren und beraten die Vermieter und schließen damit eine entscheidende Lücke in der Kommunikation zum Urlauber“, so die ÖBB-Touristikexpertin.

Die Mobilitätscoaches informieren und beraten die Vermieter und schließen damit eine entscheidende Lücke in der Kommunikation zum Urlauber

In der Praxis läuft das so ab, dass die Tourismusverbände die Mobilitätscoaches engagieren und diese dann Betriebe in der Region besuchen. Ziel ist einerseits das Bewusstsein für das geänderte Mobilitätsverhalten zu schärfen. Andererseits gibt es konkrete Beratung, wie man Informationen zur Anreise so zeitgemäß wie möglich an die Gäste vermittelt. Dazu zählt beispielsweise eine Buchungsmaske für die Bahnanreise, die sich ganz einfach auf die Webseite des Betriebes integrieren lässt.

Ebenso gibt es Reisezeitenkarten, welche die wichtigsten Bahnverbindungen in die Nahmärkte und die durchschnittlichen Reisezeiten veranschaulichen. Brigitte Hainzer, ist als Mobilitätscoach im Einsatz und erklärt: „In den Gesprächen zeigen wir auf, was es braucht, damit die Anreise ohne eigenen Pkw wirklich realistisch wird. Genauso nehmen wir Ideen und Anregungen mit ,retour‘, die in der Region umgesetzt werden sollten.“

Ziel ist einerseits das Bewusstsein für das geänderte Mobilitätsverhalten zu schärfen.

Gut beraten

Hainzer besucht bei ihrer Arbeit entweder 15 oder 35 Betriebe pro Verband – je nachdem, wie umfassend die Kooperation angelegt ist. Der Mobilitätscoach hat dabei eine Impulsfunktion. Vertieft wird das Thema Bahnanreise und öffentlicher Verkehr vom sogenannten Vermietercoach in der Region. Das ist in der Regel ein/e MitarbeiterIn des jeweiligen Tourismusverbandes, der die Betriebe zu wichtigen touristischen Fragen berät.

Know How aufgebaut

Im Rahmen der Initiative „Mobilitätscoaching im Tourismus“ haben sich bereits zwei Drittel der Tiroler Tourismusverbände beteiligt. Die Vermietercoaches der Tourismusverbände werden laufend über Neuerungen im Bereich der Tourismusmobilität informiert und tragen die relevanten Informationen an die Betriebe weiter. Katleen Johne, die das Projekt in der Tirol Werbung leitet berichtet: 

"Bisher konnten über Schulungstermine, Informationsveranstaltungen und Erklärfilm über 5000 Tourismusbetriebe erreicht werden. Die Initiative wird über 2020 hinaus fortgesetzt. Projektpartner sind die ÖBB, DB, SBB, VVT und die Tirol Werbung."

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