Hill Vibes Reggae Festival

Sauber ist das neue wild

Ein Festival, auf dem fast 1000 Gäste campen aber quasi kein Restmüll anfällt? Auf dem 7000 BesucherInnen zu Reggae-Klängen feiern, aber keine Berge von Plastikbechern am Boden liegen? Von dem eigens eine Mitfahrbörse angeboten wird, um Autofahrten zu sparen? Ja, das gibt es am Hill Vibes Reggae Festival in Telfs, Tirol.

Erschienen: März 2021 / Lesedauer: 3 Minuten / Erfahre hier mehr über Green Events Tirol

Alle Jahre wieder

Jedes Jahr im Juli ist es wieder soweit: Das „Hill Vibes“ öffnet seine Wiesen und bringt die Menge zum Wogen. Seit 2017 achtet das Festival auch auf Klimaschutz und Energieeffizienz und das ist Corinna und Mario Köfler zu verdanken

Dabei unterstützte sie die Initiative „Green Events Tirol“, welche VeranstalterInnen eine Checkliste und viele Tipps für möglichst ressourcenschonende Veranstaltungen bietet. Je nach Umsetzungsgrad der Maßnahmen können die Events anschließend das Label des „Going Green“ oder „Green Event“ tragen.


Dass wir den Schritt gegangen sind, nachhaltiger zu handeln war ein klarer Lerneffekt – nach den ersten Festivals lagen unsere Hallen voller Bergen von Müll. Das ganze Plastik hat uns zum Umdenken gebracht und wir haben angefangen, uns zu informieren.

Corinna Köfler

Jeder Becher ein Unterschied

Die größte Verbesserung haben sicherlich die Mehrwegbecher gebracht – es war gleich im ersten Jahr einfach extrem viel weniger Müll. Daraufhin haben wir entschieden, alles umzustellen“, erzählt Corinna. „Im Team waren die meisten schnell dafür, ich als Obmann auch. Trotzdem hat es eine treibende Kraft gebraucht, die sich besonders für die Umsetzung einsetzt“, lächelt Mario seiner Schwägerin Corinna zu.

Lösungen statt Probleme

Wir alle erfreuen uns Sommer wie Winter daran, uns die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Sie ist das Zentrum unseres Sonnensystems und die größte Energiequelle überhaupt. Obwohl sie rund 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist macht sie das Leben auf unserem Planeten erst möglich. Seit 4,5 Milliarden Jahren fusioniert in ihrem Inneren Wasserstoff zu Helium und setzt damit Energie frei. Diese trifft in Form von elektromagentischen Wellen unseren Planeten und erwärmt so die Erde.

Finanziell war das schon nicht einfach, gerade als kleiner Verein. Die wenigsten Gemeinden bieten einen Geschirrverleih oder einen Waschwagen für die Becher an. Einwegbecher bekommt man fast von jeder Brauerei gratis so viel man will, aber die Firma Starkenberger ließ sich überzeugen, bedruckte Mehrwegbecher zu sponsern.

Corinna Köfler

Gepflegte Verpflegung

„Und da wir leider alle nicht nur von Luft und Liebe leben können, achten wir auch bei den Speisen und Getränken auf Bio, FairTrade, saisonale und regionale Produkte. Gerade bei der Umstellung auf ein größtenteils vegetarisches Menu hätte sich manch einer mehr Protest erwartet. Die BesucherInnen reagieren positiv, die wenigsten jammern. Unser aufgeschlossenes Publikum erkennt den Sinn dahinter“, strahlt Corinna.

Alle helfen mit

Die Unterstützung der BesucherInnen macht sich bemerkbar. Direkt am Eingang bekommen sie etwa Müllsackerl, damit auch am eigenen Zelt direkt getrennt werden kann. Taschenaschenbecher stehen gratis zur Verfügung. Die Firma Höpperger stellt zusätzliche Trennstationen mit 30 bis 40 Kübeln fürs ganze Gelände zur Verfügung. Durch dieses Konzept fällt fast kein Restmüll mehr an. Ein weiterer positiver Effekt: „Auch die Landwirte sind sehr zufrieden und angetan, weil es so sauber ist und die Wiesen danach wieder problemlos genutzt werden können.“

Auf dem Weg zum besten Weg

Die größte Verbesserung haben sicherlich die Mehrwegbecher gebracht – es war gleich im ersten Jahr einfach extrem viel weniger Müll. Daraufhin haben wir entschieden, alles umzustellen“, erzählt Corinna. „Im Team waren die meisten schnell dafür, ich als Obmann auch. Trotzdem hat es eine treibende Kraft gebraucht, die sich besonders für die Umsetzung einsetzt“, lächelt Mario seiner Schwägerin Corinna zu.

Vielfältiges Programm

Ob beim Dancehall, bei den Workshops, in der „Family Area“ oder beim Baden im angrenzenden Schwimmbad: Die Gäste genießen das saubere Festival in vollen Zügen. Die Infrastruktur und Dekoration dafür wird soweit möglich aus Upcycling Materialien hergestellt. Dafür hat das Team eine eigene „Hill Vibes Werkstatt“. Nicht nur dort wird die nächsten Jahre weiter gebastelt am nachhaltigsten mehrtägigen Festival Westösterreichs.

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