Pitztaler Gletscherbahnen

Pioniere im alpinen Raum

"Und wann der Schnee staubt und wann die Sunn scheint, dann hob i ollas Glück in mir vereint", sang vor 40 Jahren schon Wolfgang Ambros und denkt sich auch heute noch Hans Rubatscher. Der Geschäftsführer der Pitztaler Gletscherbahn GmbH genießt die Sonne auf der Terrasse des Cafe 3.440, einem Musterbeispiel für die Philosophie, die hier oben verfolgt wird. Er blickt auf die Wildspitze, Tirols höchsten Berg, und zurück auf die letzten Jahre. Schon im Jahr 2007 betraten die Pitztaler Gletscherbahnen mit dem Bau der Sunna Alm neue Wege ökologischer Verantwortung. Das Passivhaus auf 2300 m Seehöhe bezieht seinen Wärmebedarf aus sechs Tiefenbohrungen und einer thermischen Solaranlage und somit vollständig aus erneuerbaren Energien.

Erschienen: 2016, aktualisiert: 2016 / LESEDAUER: 3 Minuten

Gesamtpaket

Im Pitztal hat man früh verstanden, dass zu einem guten Skigebiet nicht nur moderne Liftanlagen und gut präparierte Pisten gehören. "Neben den Erwartungen nach einem hochwertigen kulinarischen Angebot und einem ansprechenden Ambiente, möchte der Konsument diese Annehmlichkeiten immer häufiger mit dem Wissen genießen, dass dabei Rücksicht auf die Naturlandschaft genommen wird", so Rubatscher.

Voneinander lernen

Um dies zu erreichen, setzen die Pitztaler Pioniere auf neueste umweltschonende Technologien. Diesen kommt vor allem bei der künstlichen Schneeproduktion eine tragende Rolle zu. Während man anderswo über den mangelnden Schneefall jammert, versucht man im Pitztal jährlich aufs Neue, das Beste aus den jeweiligen Verhältnissen zu machen.

Dazu bedient man sich einerseits israelischem Know How und wandelt Wasser mittels Unterdruck zu Schnee um. Eine Technik, die man bis dahin nur in heißeren Gebieten für die Kühlung von Maschinen eingesetzt hatte.

Doch auch Phänomene der Natur hat man beobachtet und von deren optimierten Strukturen und Prozessen gelernt. Daraus entstand ein ausgeklügeltes System für das Schneemanagement: In der Nährzone des Gletschers und an für den Skibetrieb wichtigen Stellen werden z.B. Schneedepots angelegt.

Hoch hinaus

Aber die Pitztaler Gletscherbahn wollte noch höher hinaus und hat es mit dem einem Projekt auch schon in die New York Times geschafft. 2015 wurde nämlich eine 6000 m2 große Photovoltaikanlage errichtet, mit der im Skigebiet nun ein Drittel des verbrauchten Stroms selbst aus erneuerbarer Energie und mit höchstmöglicher Effizienz erzeugt wird.

Der Wirkungsgrad einer solchen Anlage ist auf einer Höhe von 2.900 m wesentlich größer als im Tal und funktioniert, durch den kurzen Transportweg zum Abnehmer Seilbahn, auch praktisch verlustfrei. Mit dem Bau einer Photovoltaikanlage am Pitztaler Gletscher setzen wir ein sichtbares Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Alpenraum.

Hans Rubatscher

Schritt für Schritt

Es ist kein Geheimnis, dass der Wintersport direkten und indirekten Einfluss auf den Klimawandel hat. Schneekanonen und Liftanlagen verbrauchen große Mengen an Wasser und Energie. Die Anreise und Unterbringung von Wintersportlern sind nicht nur eine logistische, sondern vor allem auch eine ökologische Herausforderung.  Die Autolawinen die jedes Jahr die Berge überrollen, stoßen tonnenweise CO2 aus. Die Betreibung der Liftanlagen mit Ökostrom, wie es im Pitztal der Fall ist, ist ein vielversprechender Schritt in Richtung nachhaltiger Skitourismus.

Leise und lokal emissionsfrei

Als Kirsche auf dem Sahnehäubchen, hat man sich im Skigebiet ein E-Snowmobil angeschafft und Tankstellen für E-Autos installiert. Als einer der größten Arbeitgeber in der Region, wollen die Pitztaler Gletscherbahnen mit gutem Beispiel vorangehen und einen neuen und vor allem ökologischen Weg im Wintertourismus einschlagen.

Fazit

Für den Wandel zu einer nachhaltigeren Gesellschaft brauchen wir Menschen, die aus ihren Träumen Realität machen und durch ihr Handeln Verantwortung übernehmen. "Es braucht Mut, neue Wege zu gehen", fasst Rubatscher treffend zusammen.

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