Landesverwaltung setzt Maßnahmen der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie um

Mit seinen rund 4.500 MitarbeiterInnen will das Amt der Tiroler Landesregierung eine Vorbildfunktion bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen einnehmen.
  • Landesverwaltung setzt Maßnahmen der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie um
  • Photovoltaik, (E-)Mobilität und Anreizsysteme zur CO2-Einsparung sowie nachhaltige Beschaffungsmaßnahmen umgesetzt
  • Tirol mit Klima-Check für neue Gesetze österreichweiter Vorreiter
  • Tiroler Landesverwaltung als Vorbild

Strom aus Sonnenenergie, landeseigene Fahrzeuge mit Elektromotor oder die Förderung von Mitfahrbörsen: Mit seinen rund 4.500 MitarbeiterInnen will das Amt der Tiroler Landesregierung – wie in der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie festgeschrieben – eine Vorbildfunktion bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen einnehmen. Bereits jetzt konnten mit PV-Anlagen, zusätzlichen E-Fahrzeugen sowie einem eigenen Klima-Prüfverfahren für neue Landesgesetze einige Vorhaben aus der Strategie erfolgreich umgesetzt werden.

„Gemeinsam wollen wir dem Klimawandel proaktiv entgegenwirken und eine nachhaltige Entwicklung des Landes vorantreiben. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität in Tirol zu stärken und den nachfolgenden Generationen ein klimafittes Land zu sichern. Dafür muss auch die Landesverwaltung einen Beitrag leisten“, betont die für Klimaschutz zuständige LHStvin Ingrid Felipe.

Grundsätzlich sind die Verbesserung der Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die Reduktion klimaschädlicher Emissionen unter anderem wesentliche Zielsetzungen der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie.

„Der Wandel hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft und Wirtschaft kann nur dann gelingen, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Schließlich wollen wir gewährleisten, dass auch unser Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig bleibt und bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden“, betont Wirtschaftslandesrat Anton Mattle.

Nachhaltige Veränderungen in den Bereichen Infrastruktur und Mobilität

Dazu führt Landesamtsdirektor Herbert Forster aus: „Als Landesverwaltung wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen. Deshalb haben wir beispielsweise bereits einige Photovoltaik-Anlagen auf den landeseigenen Gebäuden installiert, erste Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Landesfuhrparks umgesetzt sowie einen Klima-Check entwickelt und implementiert.“ So verfügen das Landhaus 2 oder die BH Schwaz über eine PV-Anlage und seit Anfang des Jahres gibt es eine Photovoltaik-Pflicht bei Neubauten im Einflussbereich des Landes. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 alle geeigneten öffentlichen Gebäude mit einer Photovoltaik-Anlage nachzurüsten.

Umweltfreundliche Alternative im Landesfuhrpark

Auch die Landesbediensteten werden in den Prozess involviert: Neben Aus- und Fortbildungen zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird beim Land Tirol auch im Bereich der Mobilität verstärkt auf umweltfreundliche Alternativen gesetzt. Mit dem Projekt „ummadum“, das im Mai seinen Auftakt in der BH Schwaz hatte und nach der Pilotphase landesintern auf weitere Dienststellen ausgeweitet werden soll, werden beispielsweise Fahrgemeinschaften und das Radfahren gefördert und damit Emissionen eingespart. Durch ein Bonussystem wird im Rahmen des Projekts außerdem die regionale Wirtschaft gestärkt.

„Das ist nur ein Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit und Wirtschaft Hand in Hand gehen und sogar gegenseitig voneinander profitieren können“, zeigt LR Mattle auf.

Zudem wird der landeseigene Fahrzeugpool schrittweise auf Fahrzeuge mit emissionsarmen Antriebsarten umgestellt.

„Die Landesbediensteten haben damit beispielsweise auch die Möglichkeit, einen E-Scooter oder ein E-Bike für ihre Dienstfahrten auszuleihen“, informiert LHStvin Felipe.

Nachhaltige Beschaffung, Klima-Check und Online-Amtswege

Um die Auswirkungen von politischen Entscheidungen auf die Bereiche Klimaschutz und Klimawandelanpassung einheitlich und objektiv zu prüfen, durchlaufen alle neuen klimarelevanten Landesgesetze vorab einen eigens konzipierten Klima-Check.

„Tirol ist mit dieser Maßnahme Vorreiter in Österreich. Die Ergebnisse dieser Überprüfung werden im Anschluss transparent der Öffentlichkeit und vor ihrem Beschluss, selbstverständlich auch den Landtagsabgeordneten zugänglich gemacht" erklärt LHStvin Felipe.

Zudem wird im Bereich der öffentlichen Beschaffung – beispielsweise bei der Anschaffung von Hygienepapier, Reinigungsmittel oder Strom – in der Landesverwaltung auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit gesetzt.

Veränderungen gibt es auch im Bereich Digitalisierung:

„Derzeit wird intensiv daran gearbeitet, beispielsweise Terminvereinbarungen und Amtswege beim Land Tirol künftig online anzubieten. Autofahrten können dadurch reduziert werden, was nicht nur in zeitlicher Hinsicht eine Erleichterung darstellt, sondern auch der Nachhaltigkeit zugutekommt“, so Digitalisierungslandesrat Mattle.

Über die Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie

Die Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie „Leben mit Zukunft“ wurde im Mai 2021 von der Landesregierung beschlossen. Sie fokussiert den Zeithorizont 2030 und dient als Wegweiser für die Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Den Schwerpunkt der Strategie bilden die sechs Handlungsfelder „Energie und Klimaschutz“, „Mobilität und Infrastruktur“, „Gebäude und Raumordnung“, „Wirtschaft und Regionalentwicklung“, „Klimawandelanpassung“ und „Landesverwaltung als Vorbild“. Im April 2022 wurde seitens der Tiroler Landesregierung ein erstes von drei Maßnahmenprogrammen für eine nachhaltige, klima- und zukunftsfitte Landesentwicklung mit der Umsetzungsperiode 2022 bis 2024 präsentiert. Die über 190 Maßnahmen werden laufend auf ihre Umsetzung und Wirksamkeit überprüft, angepasst und weiterentwickelt.