Klimaschutz und Energieautonomie

Bis zum Jahr 2050 soll der Energieverbrauch in Tirol annähernd halbiert und vollständig aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden. Dabei werden nicht nur neue Technologien, wie die Elektromobilität oder „intelligente Gebäude“ eine Rolle spielen. Der Wandel zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft gelingt am besten über viele einzelne Schritte und die Vielfalt von Ideen der Menschen in Tirol.

Klimaneutralität

Ein Großteil der Treibhausgasemissionen ist energiebedingt. Auf dem Weg zur Energieautonomie reduziert Tirol drastisch seine Treibhausgasemissionen und leistet einen Beitrag, um Österreich bis 2040 klimaneutral zu machen.

Unsere Ressourcen

Wasser, Holz, Sonne und Umweltwärme – all dies ist in Tirol reichlich vorhanden. Wenn diese Ressourcen klug genutzt werden, kann Tirol seinen Energiebedarf für Mobilität, Heizung und Stromversorgung bilanziell langfristig aus eigenen Quellen decken. Das fördert die regionale Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze, spart Kosten, und schont Klima und Umwelt.

Was bedeutet „energieautonom“ eigentlich?

Zustand der Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Selbstverwaltung oder Entscheidungs- bzw. Handlungsfreiheit. Fähigkeit, sich als Wesen der Freiheit zu begreifen und aus dieser Freiheit heraus zu handeln. Im Gegensatz zur Autarkie, lässt die Autonomie aber weiterhin den Austausch mit anderen Regionen und Ländern zu. Tirol will sich nicht abschotten, sondern wird weiterhin im Energiehandel mit dem Rest Europas tätig sein. Bilanziell wird Tirol aber genau so viel Energie im Land erzeugen, wie es verbraucht.

Abschied von der Vergangenheit

Bei der Energiewende fällt oft der Slogan: „Raus aus dem Öl und rein in die erneuerbare Energiezukunft.“ Und genau das ist das Ziel. Handlungsbedarf besteht allerdings in der Gegenwart. Wir müssen jetzt kräftige und wirksame Schritte setzen, die in der Zukunft Wirkung zeigen werden.

Wir müssen jetzt kräftige und wirksame Schritte setzen, die in der Zukunft Wirkung zeigen werden.

Wusstest du, dass...

Die CO2 Konzentration seit 800.000 Jahren die höchste ist?

Entwicklung der CO2 Konzentration

Die vom IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change – Weltklimarat) erstsellten Prognosen für den Zeitraum 2030 – 2100 basieren auf der Annahme eines rasanten Wirtschaftswachstums, das nicht auf einem exzessiven Energieverbrauch beruht, und eines beständigen Bevölkerungswachstums bis 2050.

Warum das Ganze?

Um unser Klima zu schützen. Seit der industriellen Revolution produzieren wir Menschen vermehrt Treibhausgase, welche zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen. Verglichen mit anderen Regionen der Erde ist der Alpenraum stärker von der globalen Erwärmung betroffen, so wurde in den österreichischen Alpen bereits ein höherer Temperaturanstieg als im globalen Vergleich gemessen. In Folge des Klimawandels werden Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürreperioden oder Starkniederschläge häufiger auftreten und die Dauer der Schneebedeckung (vor allem in mittelhohen Lagen um 1.000 m Seehöhe) wird sich verkürzen.

Die daraus resultierenden Risiken für die heimische Land- und Forstwirtschaft, die Infrastruktur, den Tourismus und die Gesundheit der Menschen wirken sich stark auf Gesellschaft und Wirtschaft aus. Um die Schäden in Zukunft gering zu halten, muss jetzt gehandelt werden, um Treibhausgasemissionen zu senken und den Temperaturanstieg zu begrenzen. Denn eines ist sicher: Die Anstrengungen und Kosten der Energiewende und des Klimaschutzes heute, sind bei deutlich geringer als durch den Klimawandel bedingte Schäden und Anpassungsmaßnahmen morgen.

In den Alpenregionen steigt die Temperatur schneller als im globalen Durchschnitt.

Paris Agreement – Weltklimavertrag

Der Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur soll deutlich unter 2°C über dem vorindustriellen Niveau gehalten und Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen.

Ein klimaneutrales Europa und Österreich

Mit dem „Green Deal“ hat die europäische Union im Jahr 2019 eine Strategie veröffentlicht, um Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Österreich hat ebenfalls ambitionierte Klimaziele für die kommenden Jahrzehnte ausgerufen. Österreich soll demnach spätestens im Jahr 2040 Klimaneutralität erreichen.

Klimaneutralität und Energieautonomie – Wo ist der Unterschied?

Während Energieautonomie bedeutet, den Energieverbrauch vollständig aus heimischen, erneuerbaren Energiequellen zu decken, bezeichnet Klimaneutralität das Ziel, ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffemissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Kohlenstoffsenken herzustellen. Um Klimaneutralität zu erreichen, müssen alle Treibhausgasemissionen durch Kohlenstoffbindung ausgeglichen werden.

Ein Großteil der Emissionen Tirols ist energiebedingt. Um Klimaneutralität zu erreichen ist es daher unabdingbar unser Energiesystem zu transformieren und auf erneuerbaren Energieträger aufzubauen. So ist der Weg zur Energieautonomie und Klimaneutralität überwiegend ein gemeinsamer. Für beide Ziele ist es notwendig den Energieverbrauch drastisch zu senken und ihn aus erneuerbaren Energiequellen zu decken, wobei sich Tirol zusätzlich zum Ziel setzt, die Energie aus heimischen Quellen zu beziehen. Um Klimaneutralität zu erreichen, müssen auch Treibhausgasemissionen die nicht energiebedingt sind reduziert und an anderer Stelle ausgeglichen werden (beispielsweise im Bereich der Landwirtschaft).

Wir werden energieautonom und klimaneutral wenn wir ...