Startschuss für den Tiroler Sanierungspreis 2024

Bereits zum sechsten Mal schreiben das Land Tirol und die Energieagentur Tirol gemeinsam den Tiroler Sanierungspreis aus.

Wohnbaulandesrat LHStv Georg Dornauer und Energielandesrat LHStv Josef Geisler rufen dabei erneut alle Tirolerinnen und Tiroler dazu auf, hervorragende Sanierungsleistungen, die energietechnische und architektonische Qualität verbinden, zur Auszeichnung einzureichen. Der Tiroler Sanierungspreis ist mit einem Preisgeld von insgesamt 7.500 Euro dotiert.

Das Land Tirol hat mit dem Programm TIROL 2050 energieautonom und der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie die Weichen für eine nachhaltige Energiezukunft gestellt. Der Sanierung von Gebäuden fällt dabei eine zentrale Aufgabe zu. Es gilt den Energiebedarf im Gebäudebereich zu halbieren und zu dekarbonisieren. Nicht nur die energietechnische Verbesserung soll das Ziel einer hochwertigen und zukunftsfähigen Sanierung sein, sondern auch die Verbesserung der funktionalen, architektonischen, sozialen und ökologischen Qualität eines Gebäudes. Der Tiroler Sanierungspreis honoriert die ganzheitliche Auseinandersetzung mit dem Gebäude.

Hochwertige Sanierungen erschaffen aus dem Bestand klimafitte Gebäude für künftige Generationen. Sie definieren mit ihren Energiekonzepten, den eingesetzten Materialien und den verwendeten Energieträgern den Energieverbrauch und die Auswirkungen auf unsere Umwelt für mindestens 30 Jahre und sind zudem ästhetisch ansprechend und behaglich.

Laut einer aktuellen Umfrage von Energieagentur Tirol wollen 15 Prozent der TirolerInnen in eine thermische Sanierung sowie 26 Prozent in ein nachhaltiges und klimafreundliches Heizsystem investieren. Auffallend ist, dass Befragte am Land, in Häusern und im Eigentum vermehrt angeben, diese Investitionen bereits gemacht zu haben.

„Diese Ergebnisse stimmen uns zuversichtlich. Etwa 40 Prozent des gesamten Tiroler Energiebedarfs wenden wir nämlich für unsere Gebäude auf und gut ein Viertel wird zum Heizen unserer Wohnungen gebraucht. Vor allem bei älteren und noch nicht auf Stand der Technik sanierten Häusern besteht beim Heizen das größte Einsparungspotenzial. Mit einer umfassenden Sanierung der Gebäudehülle und dem Einbau eines intelligenten, erneuerbaren Heizsystems können bis zu 75 Prozent des Energiebedarfs fürs Heizen eingespart werden. Der Tiroler Sanierungspreis soll einen Anreiz für Innovationen geben, die uns auf dem Weg zur Energieautonomie unterstützen und inspirieren“, ist LHStv Josef Geisler überzeugt.

Die Wohnbauförderung des Landes nimmt hier als zentrales Steuerungselement eine tragende Rolle ein.

„Mit der Verlängerung der Sanierungsoffensive zeigt sich Tirol noch klimafreundlicher als bisher. Sanierungen mit dem Schwerpunkt auf Verringerung des Energiebedarfs sowie der Einsatz von Dämmungen mit nachwachsenden Rohstoffen werden stärker gefördert. Mit der Zusatzförderung Bonus – klimafreundliches Heizsystem wird auch der Ausstieg aus fossilen Heizsystemen finanziell vom Land Tirol verstärkt unterstützt“, zeigt sich LHStv Georg Dornauer zuversichtlich.

Mit insgesamt 435 Einreichungen bei den bisher durchgeführten Ausschreibungen zwischen 2009 und 2021 hat sich der Tiroler Sanierungspreis etabliert und einen hohen Stellenwert bei ArchitektInnen und PlanerInnen erreicht.

Zielsetzung ist laut Bruno Oberhuber, GF Energieagentur Tirol nach wie vor „hervorragende Sanierungsleistungen, die energietechnische, ökologische und architektonische Qualität verbinden, zu würdigen. Ausschlaggebend für die Bewertung ist das Gesamtkonzept. Bei thermischen Sanierungen ist es wichtig, die Potenziale des Bestands zu erkennen und ein Gebäude gezielt aufzuwerten, an gesellschaftliche Veränderungen anzupassen und für die Zukunft zu rüsten“.

Die Volksschule Brixlegg wurde 2021 neben drei weiteren Projekten mit dem Sanierungspreis ausgezeichnet. Mit wenigen klugen Umstrukturierungen entstanden wesentliche Verbesserungen, sodass diese Sanierung für viele gleichartige Bauaufgaben beispielgebend ist. Energietechnisch zeigt sich die Volksschule dank hochwertiger Dämmstandards, dem Einsatz ökologischer Materialien im Innenraum und dem Einbau einer Komfortlüftung auf höchstem Niveau. Das Konzept wird durch eine Pelletsanlage und eine PV-Anlage komplettiert.

Bürgermeister Rudolf Puecher ermutigt alle öffentlichen, gewerblichen und privaten SaniererInnen ihre Projekte einzureichen: „Die Sanierung unserer Volksschule, das als Siegerprojekt aus einem Architektur-Wettbewerb hervorgegangen ist, hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Diese gute Lösung ist zudem auch energietechnisch auf dem letzten Stand, was für uns sehr wichtig ist.“