Erschienen: 2016 / Lesadauer: 3 Minuten / Erfahre hier mehr über Sanfte Mobilität
Es gab eine Zeit, da hat Erich seine gesamten Anstrengungen in MTB-Wettkämpfe gesteckt. Sein Bike war immer in perfektem Zustand. Er hatte Spaß an der Sache und trotzdem musste er täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren. Benzingeld und Abgase verpufften Tag für Tag in der Luft. Daran sollte sich etwas ändern.
Schon bald stand in Erichs Garage ein E-Bike und es gab erste Testfahrten. Als leidenschaftlicher Tüftler hat Erich auch selbst Hand angelegt und das E-Bike stufenweise leistungsfähiger gemacht. Inzwischen fährt er bis zu 55 km/h und 25 km weit. Damit lassen sich die Arbeitswege von Innsbruck, über Hochrum bis hin nach Schwaz problemlos zurücklegen. Mit der Zeit, hat auch seine Frau Ute immer öfter die Arbeitswege mit dem Fahrrad zurückgelegt: „Seit Jahren pendle auch ich nur mehr mit dem E-Bike von Arzl nach Hötting zur Arbeit.“ „Wir sind stolz, die Emissionen im Bereich Mobilität reduzieren zu können und gleichzeitig meine Fitness zu verbessern – und das Sommer wie Winter.“
Mit dem E-Bike lassen sich Arbeitswege von Innsbruck, über Hochrum bis hin nach Schwaz problemlos zurücklegen
Im Winter mit dem E-Bike zur Arbeit? Das ist doch verrückt, sagten viele. Aber Familie Brabec ließ sich nicht von ihrer Idee abbringen. Inzwischen wurde der Keller in einen Ankleideraum umfunktioniert, der mit Jacken, Überhosen, Handschuhen und Helmen für Temperaturbereiche von +30 bis – 20°C ausgestattet ist. Für die schneereichen Tage gibt es zusätzlich noch Spikes und die gesamte Ausrüstung nochmal für unterwegs zusammengestellt in einem Radkoffer.
Damit ist man absolut sicher unterwegs und dank eines hochwertigen Mopedhelms, mit Visier und Freisprecheinrichtung erledige ich auf dem Rad alles, was ich sonst im Auto beruflich erledigt habe, und bin dabei aber an der frischen Luft.
Erich Brabec
Doch damit nicht genug, Familie Brabec will die Emissionen durch die Mobilität aller vier Familienmitglieder reduzieren und gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun.
„Deshalb haben wir das große Familienauto durch ein Plug in Hybrid-Auto ersetzt und ein drittes E-Bike angeschafft, mit dem die inzwischen 13 Jahre alte Tochter Ena weitgehend autonom in der Stadt mobil ist.“
Finn, das jüngste Familienmitglied, muss erst noch den Radführerschein machen und ist bereits genauso motiviert wie die Eltern. Dann will die kleine Familie die lokale Mobilität komplett aufs Bike verlagern und das Plug-In-Hybridauto nur mehr für das Wochenende und den Urlaub verwenden.
Mobilität ist ein zentrales Bedürfnis für den Menschen und gleichzeitig die größte Herausforderung für den Klimaschutz in Tirol. 35 % des Endenergieverbrauchs sind dem Verkehr zuzuordnen. Mit 3.650 Kilogramm CO2 –Emissionen pro Kopf und Jahr aus dem Verkehr, liegt Tirol damit in Österreich an der Spitze. Der Wandel in der Mobilität ist einer der Kernbereiche, der die Vision von TIROL 2050 energieautonom der Wirklichkeit näherbringen soll. „Dabei wird entscheidend sein, ob sich Menschen auch tatsächlich für die E-Mobilität entscheiden. Die Umstellung ist reine Kopfsache“, so Erich.