Kölner Haus

Schutz für Mensch und Natur

Das Kölner Haus ist eine der 321 Schutzhütten des Deutschen Alpenvereins, der sich für die Erschließung der Alpen, die Förderung und Interessensvertretung des Bergsportes und seit einiger Zeit auch für den Naturschutz im alpinen Gelände einsetzt.

Erschienen: Juni 2023 / LESEDAUER: 3 Minuten / Erfahre hier mehr über Die CO2-eq-Berechnung

Naturschutz

Die Urlaubsangebote erfolgen in Kooperation mit ausgebildeten Naturpädagogen*innen und Bergwanderführ*innen.

Eine Kooperation gibt es auch mit der Hexenseehütte, die von Anfang Juli bis Ende September/Anfang Oktober bewirtschaftet ist und über 22 Schlaflagerplätze mit Halbpension verfügt. Von hier aus können die umliegenden Gipfel erwandert werden. Vermietet werden im Kölner Haus Zimmer und Lager mit insgesamt 90 Gästebetten.

Mit ca. 10.000 Übernachtungen pro Jahr und einer Auslastung von über 90 % ist das Kölner Haus eine der wenigen Berghütten, die sich selbst finanzieren kann.

Berechnung eines umfassenden CO2-Fußabdrucks

Der Corporate Carbon Footprint (CCF) ist die Summe der CO2-eq Emissionen, die das Unternehmen in einem festgelegten Zeitraum innerhalb der definierten Systemgrenzen verursacht hat.
Die Berechnung erfolgte in Anlehnung an die Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol Corporate
Accounting and Reporting Standard (GHG Protocol). Bei der Festlegung der Systemgrenzen zur CO2-eq Berechnung wurden zeitliche Grenzen (das Bilanzjahr 2019), organisatorische Grenzen (der Standort) und operationelle Systemgrenzen (die Emissionarten unterteilt nach Scopes 1-3) festgelegt.

Scope 1

Scope 1 Emissionen spielten beim Kölner Haus eine vergleichsweise unwesentliche Rolle, da über die Mobilität hinaus keine Verbrennungsemissionen entfallen. Heizung mit Rapsöl und Flüssiggas führte zu etwa 6,8 t CO2-eq Emissionen. Gleichzeitig entstehen über die Mobilität des Kölner Haus knappe 17 t CO2-eq Emissionen. Die Mobilität verursachte 43 % des Gesamtenergiebedarfes und 95 % der
CO2-eq Emissionen. Vor allem die An- und Abreise der Urlaubsgäste trugen wesentlich zu den CO2-eq Emissionen bei.

Es waren keine Daten für Fahrten der Arbeitnehmer*innen mit dem Privat-PKW verfügbar; da diese jedoch meistens mit dem Dienstfahrzeug vom Personalhaus zum Arbeitsort fuhren, war ein Großteil der Arbeitswege in den Daten des digitalen Fahrtenbuches der Dienstfahrzeuge enthalten.

Maßnahmen

  • Anreize zur umweltfreundlichen Anreise der
    Gäste: Information auf Website.
  • Hinweise in Foldern, Seife als „Belohnung“.
  • Bildung von Fahrgemeinschaften der Mitarbeiter*innen für Arbeitswege.

Mögliche Maßnahmen/Ziele

  • Strategie zur Bereitstellung von Urlaubsangeboten mit bereits geplanter/ integrierter An- und Abreise für Haupt- Gästegruppen (zB. Gäste aus Köln, München, Stuttgart, Wien).
  • Einbindung der Gäste zur Strategieentwicklung.
  • Kooperationen mit Tourismusverbänden, Verkehrsunternehmen etc.
  • Vergünstigungen bei umweltfreundlicher Anreise bzw. sonstige Anreize.
  • Berechnung des CO2-eq Footprints für Urlaubsgäste zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung.
  • Möglichkeit zur Kompensation der An- und Abreisebedingten CO2-eq Emissionen.
  • Schaffung von Sammelbussen zur Abholung von
    Gästen und Gepäck am Bahnhof.

Scope 2

Beim Kölner Haus fallen keine Scope 2 Emissionen aus angekauftem Strom oder Strom für Wärme oder Kühlung an. Dabei ist der Energiebedarf, insbesondere für die Bereitstellung von Raumwärme, nicht unerheblich, zumal die höhere Lage und Exponiertheit des Hauses auch einen erhöhten Wärmebedarf bedingen. Hinzu kam der Energiebedarf für Warmwasser, Beleuchtung und eine Küche, die die Versorgung der zahlreichen Tages- und Urlaubsgäste (mehr als 10.000 Nächtigungen pro Jahr) sicherstellt.

Dieser Energiebedarf wird wesentlich von zwei, ca. 15 Jahre alten Blockheizkraftwerken, die
mit Rapsöl betrieben werden, gedeckt. Die Blockheizkraftwerke wurden im Jahr 2018 mit
einer neuen Regelung ausgestattet, um eine effizientere Nutzung und Abschaltung im Sommer zu ermöglichen. Die BHKWs mit 44 kW thermischer und 25 kW elektrischer Nennleistung sind auf eine durchgängige Leistung von 22 kW im Winter eingestellt und verbrauchen ca. 25.000 – 30.000 Liter Rapsöl pro Jahr.

Maßnahmen (Auszug)

  • Fenstertausch im Zuge der Sanierung 2013.
  • Thermische Solaranlage (30m²) zur Unterstützung der Warmwasserbereitung.
  • Erneuerung der Regelung der BHKWs.
  • Teilweise Umstellung auf LED.

Mögliche Maßnahmen/Ziele

  • Umfassende energetische Sanierung des Gebäudes (Sanierung bisher nicht bzw. schlecht gedämmter Bereiche).
  • Abschalten von Computern, Geräten in der Nacht bzw. an freien Tagen, Urlaubszeiten etc. (Vermeidung Standby).
  • Nutzung von Heizsystemen mit erneuerbaren Energieträgern (Bsp. Wärmepumpen, Biomasse, Biogas) nach entsprechender Reduktion des Energieverbrauchs; Umstellung der Küche von Gas auf Induktion.

Scope 3

Die Scope 3 Emissionen sind beim Kölner Haus die Emissionen, die den größten Teil des Fußabdrucks ausmachen. Prioritär für die Geschäftsführung des Kölner Haus ist die Förderung eines klimafreundlichen Verpflegungsangebotes sowie die Förderung einer umweltfreundlichen Anreise der Gäste. Hinzu kommen weitere Maßnahmen im Bereich Beschaffung, Produktion und Ressourcen, wodurch der Scope 3 Bereich und die Berechnung dessen Emissionen für das Kölner Haus eine besondere Relevanz annimmt.

Die eingekauften Güter und die Dienstleistungen umfassen dabei Produktions- und Verbrauchsmaterial, Wasser und Druckprodukte. Bei den Brennstoffen und energiebezogenen Emissionen handelt es sich um vorgelagerten Ankauf von Wärme, Strom und Brennstoff für den Fuhrpark. Schließlich umfasst der Abfall den Betriebsabfall und die Geschäftsreisen sind ausschließlich solche mit der Bahn.

Maßnahmen vorgelagerte Emissionen (Auszug)

  • Im Büro wird nur ungebleichtes Papier mit
    100 % Recyclingstandard verwendet, das grundsätzlich beidseitig bedruckt wird.
  • Handtücher werden nur alle 7 Jahre getauscht.
  • Seifen sind plastikfrei und handgemacht, die Reinigungsmittel (mit Ausnahme der Desinfektionsmittel) der Fa. Werner&Merz und Ecolab sind biologisch abbaubar und zertifiziert.
  • Ein Großteil der Produkte stammt aus einem Umkreis von 50 Kilometern und, wenn möglich, aus ökologischer Berglandwirtschaft.
  • Angebot von Bio-Bier, Bio-Tee, Bio-Kaffee, Bio-
    Kakao.
  • Gut gekennzeichnetes Angebot an vegetarischen Gerichten.
  • Verzicht auf Getränke in PET Flaschen, Aludosen etc. (Einwegverpackungen) zugunsten von Großgebinden, etc.
  • Sensibilisierung der Gäste durch Kommunikation.

Mögliche Maßnahmen/Ziele vorgelagerte Emissionen

  • Richtlinie für nachhaltige Beschaffung zur Sicherstellung von Mindestkriterien bei allen wesentlichen Produktgruppen, kontinuierlichen Wissensaustausch etc.
  • Fortsetzung der bisherigen Bemühungen für eine Verpflegung mit geringerem ökologischen Fußabdruck.
  • Verschiebung des Verpflegungsschwerpunktes zu fleischfreien Gerichten; Umkehrung des Verhältnisses in der Speisekarte zw. fleischfrei und mit Fleisch; Fleischfrei bei Events, in Jausenpaketen etc.
  • Ankauf einer Müllpresse zur Sammlung und eigenen Verlieferung der Wertstoffe.

Erfolgreiche Vorreiter*innen

Welche Maßnahmen haben andere Unternehmen bereits umgesetzt?

Entdecke die Best-Practice-Beispiele zur CO2-Berechnung. Insgesamt acht österreichische Unternehmen zeigen ihren Weg und ihre Ergebnisse.

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