Erschienen: März 2023 / LESEDAUER: 3 Minuten / Erfahre hier mehr über Die CO2-eq-Berechnung
Die Brauerei Starkenberger Bier blickt auf eine mehr
als 200-jährige Geschichte zurück, in der stets Traditionsbewusstsein und Innovation vereint wurden. Die Rezeptur ist die gleiche geblieben – weiterentwickelt haben sich ausschließlich die technischen Verfahren, die Erweiterung der Lagerkapazitäten und die abwechslungsreiche Produktpalette: Egal, ob mit oder ohne Alkohol, hell oder dunkel, als Pils, Weißbier oder Lager – nach wie vor kommt bei Starkenberger Bier natürliches Bergquellwasser in Kombination mit besten Rohstoffe nach dem Reinheitsgebot zum Einsatz.
Seit 1810 wird in der Brauerei Starkenberg Österreichs meist prämiertes Bier gebraut:
Starkenberger Bier, natürlich aus Tirol. In der Brauerei werden jährlich ca. 30.000 Hektoliter Bier gebraut. Das sind also fast 130 hl Bier pro Arbeitstag. Im Rahmen des Projektes wurde der umfassende CO2-eq Fußabdruck der Brauerei Schloss Starkenberg Betriebs GmbH ermittelt.
Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Scope 3 Emissionen. Die Klimabilanzierung und der Bericht basieren auf dem Greenhouse Gas Protocol.
Bei der Festlegung der Systemgrenzen zur CO2-eq Berechnung wurden zeitliche Grenzen (das Bilanzjahr), organisatorische Grenzen (die Standorte) und operationelle Systemgrenzen (die Emissionarten unterteilt nach Scopes 1-3) festgelegt. Bei Starkenberger wurde das Brauereijahr (01. Oktober bis 30. September) herangezogen.
Scope 1 Emissionen spielen bei Starkenberger eine wesentliche Rolle. Die Scope 1 Emissionen aus dem eigenen Fuhrpark resultieren aus der Distribution der Fertigware und der Rückführung der Mehrweggebinde. Der Verbrauch an Dieselkraftstoff wurde über die Tankrechnungen in der Buchhaltung und einem durchschnittlichen Preis der Jahre
2019/20/21 ermittelt.
Umgelegt auf Scope 1 und 2 liegt Starkenberger, bedingt durch den aus Wasserkraft und Solarenergie erzeugten Strom bei den CO2-eq Emissionen, unterdurchschnittlich im Branchenvergleich. Auf alle Scope 1 Kategorien bezogen, liegt Starkenberger 13 % unter dem Durchschnitt, bezogen auf stationäre Verbrennung um 33 % unter dem Durchschnitt.
Es werden insgesamt ca. 660.0000 kWh Strom pro Jahr benötigt.
Der eigene Fuhrpark wird für die Distribution der vollen Gebinde und die Rückführung der Leergebinde benötigt. Es resultiert daraus ein jährlicher Verbrauch von ca. 40.000l Diesel. Der Anteil der Mitarbeiter*innenmobilität ist bescheiden und liegt bei 0,5 % der Gesamtemissionen.
Scope 2 Emissionen spielen bei Starkenberger eine wesentliche Rolle, da viel Prozesswärme benötigt wird. Durch eine zukünftige Verwendung von Erdgas zur Dampferzeugung wird sich auf Basis des aktuellen Verbrauches an Energie (in kWh) die Emission um 19 % reduzieren. Eine Effizienzsteigerung durch eine Modernisierung ist hierbei noch nicht berücksichtigt und wird sich erst durch den tatsächlichen Verbrauch an Erdgas zeigen.
Emissionen aus Kühlmitteln wurden aus Serviceberichten und Anlagedaten abgeleitet. Der Stromverbrauch wurde aus den Abrechnungen der Energieversorger ermittelt.
Zur Umrechnung der ökonomischen Werte in Tonnen CO2-eq wurden sowohl Daten aus der Quantis Suite des GHG Protocol als auch Faktoren aus dem BEIS sowie aus ADEME verwendet. Für die wichtigsten Materialgruppen (Brauereirohstoffe, Gebinde) erfolgte zudem eine Berechnung auf Basis der Gewichte von GEMIS 4.94/5.0 zur Plausibilisierung. Die Skalierung der Daten erfolgte auf Grundlage der Jahresproduktion und der Abfüllmengen in den verschiedenen Verkaufsgebinden (Flaschen, Fässer, Dosen).
Bei der Erhebung und Berechnung lagen wie bei allen genauen Betrachtungen von Scope 3 Emissionen die größten Herausforderungen in der Beschaffung von belastbaren Daten zu 3.1.) Eingekaufte Güter und Dienstleistungen sowie zu 3.2.) Kapitalgütern. Wenngleich diese immer den größten Anteil an den gesamten Emissionen eines produzierenden Unternehmens darstellen, so sind die erforderlichen Informationen und Daten nur bedingt verfügbar. Es mussten daher auch für Starkenberger plausible und nachvollziehbare Annahmen und Berechnungen, basierend auf den getätigten Einkäufen und Investitionen getroffen werden. Es wurden alle Materialeinkäufe im Bilanzjahr analysiert und in ihren Fußabdruck umgerechnet.
Entdecke die Best-Practice-Beispiele zur CO2-Berechnung. Insgesamt acht österreichische Unternehmen zeigen ihren Weg und ihre Ergebnisse.