70 „Natur im Garten“-Plaketten für Tiroler Hobby-Gärtner*innen

Fördert die Artenvielfalt auf privaten und öffentlichen Grünflächen

Es muss nicht immer ein Naturschutzgebiet sein, in dem die Biodiversität in Tirol gepflegt und erhalten wird: Auch Hobby-Gärtner*innen können in ihren privaten Grünoasen einen wichtigen Beitrag leisten. Dieser Devise folgt auch die Initiative „Natur im Garten“, die in Tirol beim Tiroler Bildungsforum angesiedelt ist und vom Land Tirol unterstützt wird. Mit der Verleihung der „Natur im Garten“-Plaketten an 70 GärtnerInnen stand eines der Highlights im Jahresprogramm an.

„Finden Insekten in meinem Garten genügend Nahrung und Lebensraum? Welche Pflanzenarten sind dafür notwendig und wie sollten diese gepflegt werden? Gibt es für Vögel, Igel, Würmer und Käfer ausreichend Platz und Rückzugsraum? Diese Faktoren werden von all jenen vorbildlich berücksichtigt, die wir heute auszeichnen dürfen. Die Initiative ‚Natur im Garten‘ erfreut sich in Tirol großer Beliebtheit.  Insgesamt gibt es nun fast 700 ausgezeichnete Gärten in Tirol und ich gratuliere allen, die vor ihrer eigenen Haustüre im eigenen Garten zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen“, so Naturschutzlandesrat René Zumtobel im Rahmen der heutigen Preisverleihung im Landhaus in Innsbruck.

„Geordnete Unordnung ist das Ziel im Naturgarten. Verdorrte Stängel und Laub in den Beeten bietet vielen Tieren ein Winterquartier – vom Marienkäfer bis zum Igel“, erklärt Projektleiter Matthias Karadar. „Es freut mich, dass sich immer mehr Tirolerinnen und Tiroler dem naturnahen Gärtnern verschreiben und wir wieder so vielen engagierten Personen die Plaketten überreichen konnten.“

Insbesondere der Verzicht auf chemische Düngemittel, Pestizide und Torf sind Kernkriterien für naturnahes Gärtnern.  

Nach einer Begutachtung der angemeldeten Gärten erhalten die Ausgezeichneten eine „Plakette“, die sie beispielsweise in ihrem Garten, am Gartentor oder Zaun anbringen können.

Naturnahe Gestaltung auch auf öffentlichem Grund

Auch die naturnahe Gestaltung von öffentlichen Grünflächen ist ein Schwerpunkt der Initiative „Natur im Garten“. Ob Kreisverkehr, Verkehrsinsel oder Dorfplatz – 41 Gemeinden in Tirol haben das Konzept bereits im Gemeinderat beschlossen und sieben wurden bisher ausgezeichnet. „Über 24.000 Quadratmeter Blumenwiesen und damit Lebensraum für Insekten und andere Tierarten konnten alleine von den ‚Natur im Garten-Gemeinden‘ in den letzten Jahren angelegt werden. Auch wir als Landesverwaltung leisten unseren Beitrag, indem wir die Grünflächen entlang von Landesstraßen seltener und nur im für die Verkehrssicherheit notwendigen Ausmaß mähen“, sagt LR Zumtobel.

Das Interesse an naturnahem Gärtnern in Tirols steigt stetig, wie auch die Zahlen belegen: Über 2.200 Teilnehmende haben allein in der ersten Jahreshälfte am vielfältigen Programm der Initiative in Tirol teilgenommen.

„Seien es unsere Lehrgänge zum Gemüseanbau und zu Neophyten, Workshops für Gemeindebedienstete, Familiennachmittage in den Gemeinden oder Schulworkshops – wir freuen uns über reges Interesse“, zeigt sich Projektleiter Karadar zufrieden.

„Der Kreislauf der Natur funktioniert nur, wenn jedes Tier und jede Pflanze seinen Raum findet. Daher sind Initiativen wie die naturnahe Gestaltung des eigenen Gartens gar nicht hoch genug anzurechnen – denn wir alle können einen Beitrag zur Biodiversität und damit zum Klimaschutz leisten“, ist LR Zumtobel überzeugt.