Bisher größte Landes-PV-Anlage entsteht in Absam

Bis 2030 werden alle geeigneten Landesgebäude mit PV-Anlagen ausgestattet
  • Fachberufsschulen in Absam erhalten drei PV-Anlagen mit Gesamtleistung von bis zu 564 Kilowatt-Peak
  • Stromleistung auf Landesgebäude-Dächern wird damit um knapp zwei Drittel erhöht
  • Land fördert PV-Unterkonstruktionen sowie Module auf Hausdächern und versiegelten Flächen

Auf einer Dachfläche von 3.000 Quadratmeter und mit einer angestrebten Spitzenleistung von 304 Kilowatt-Peak beabsichtigt das Land Tirol auf den Dächern der Tiroler Fachberufsschule für Holztechnik in Absam die bisher größte Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf einem Landesgebäude zu errichten. Alleine mit dieser Anlage könnten umgerechnet bis zu 71 durchschnittliche österreichische Haushalte mit Strom versorgt werden.

Parallel dazu werden auch auf den beiden weiteren Fachberufsschulen in der Gemeinde Absam PV-Anlagen errichtet: Auf den Dächern der Tiroler Fachberufsschule für Bautechnik und Malerei wird eine PV-Anlage mit 142 Kilowatt-Peak Spitzenleistung realisiert. Die Fachberufsschule für Tourismus erhält eine PV-Anlage mit 118 Kilowatt-Peak Leistung. Zusammengefasst erreichen alle drei Anlagen damit eine Gesamtleistung von 564 Kilowatt-Peak, womit bis zu 132 durchschnittliche österreichische Haushalte mit Strom versorgt werden könnten. Damit wird die Stromleistung auf Landesgebäude-Dächern nochmals um knapp zwei Drittel ausgehend vom aktuellen Stand erhöht.

Die Fertigstellung der drei Anlagen soll bis Sommer 2023 erfolgen. Alle drei Anlagen werden mit der TIWAG-Next Energy Solutions GmbH errichtet und stehen dem Land Tirol im Rahmen eines Contracting Modells zur uneingeschränkten Nutzung zur Verfügung. Dabei werden die Mittel zur Errichtung der PV-Anlage durch die TIWAG-Next Energy Solutions GmbH getragen. Der von der Schule genutzte Strom wird zu wettbewerbsfähigen Konditionen abgerechnet. Jeglicher Überschuss wird in das öffentliche Netz eingespeist.

„Mit diesem weiteren PV-Ausbau setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt für mehr Nachhaltigkeit und hin zur Energieautonomie Tirols. Durch die PV-Anlagen und das Contracting Modell sparen wir darüber hinaus mittel- und langfristig Betriebskosten und damit Steuergeld“, freut sich der für den Landeshochbau zuständige LHStv Georg Dornauer über die neuen PV-Anlagen und ergänzt im Hinblick auf den morgigen „Tag der Sonne“: „Photovoltaik in Kombination mit Wasserkraft ist für die Zukunft der Energieversorgung Tirols wesentlich. Denn damit decken wir den Energiebedarf nicht nur nachhaltig und klimaschonend, sondern reduzieren darüber hinaus Abhängigkeiten und stärken den Standort Tirol. Als Land Tirol nehmen wir eine Vorbildrolle ein und zeigen, dass die Sonnenkraft auch ohne Inanspruchnahme von grünen Wiesen genutzt werden kann.“

PV-Anlagen auf Landesgebäuden – aktueller Stand

Bereits jetzt wurden auf Landesgebäuden PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 960 Kilowatt-Peak errichtet – sowohl auf Neubauten als auch auf Bestandsgebäuden. Umgerechnet könnten damit rund 190 durchschnittliche österreichische Haushalte versorgt werden. Auch künftig wird der Ausbau des PV-Bestandes konsequent vorangetrieben. Bereits in Vorbereitung befindet sich außerdem die Errichtung weiterer Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.435 Kilowatt-Peak. Die vollständige Nutzung geeigneter Dachflächen von Bestandsgebäuden im Landeshochbau soll bis 2030 erfolgen.

Maßnahmen: Förderung von PV-Anlagen

Neben der Errichtung von PV-Anlagen auf Gebäuden im Einflussbereich des Landes, fördert das Land zudem die Errichtung privater PV-Anlagen bzw. PV-Anlagen im Einflussbereich von Unternehmen, Vereinen oder Gemeinden.

  • Mit acht Millionen Euro unterstützt das Land Tirol die Errichtung der Unterkonstruktion von PV-Anlagen auf befestigten Flächen: Ab 15. Mai können Förderanträge für die Errichtung von Unterkonstruktionen für PV-Anlagen mit einer Modulspitzenleistung von mindestens 100 Kilowatt-Peak auf Flächen mit Oberflächen wie Asphalt oder Beton (z. B. Parkplätze, Lagerräume oder sonstigen Betriebsflächen) eingereicht werden. Die maximale Förderhöhe von jeweils bis zu 250.000 Euro (maximal 1.000 Euro pro Kilowatt-Peak) soll Anreiz für Unternehmen, Vereine oder Gemeinden in Tirol sein, PV-Anlagen auf ihren verfügbaren Flächen zu installieren. Für die PV-Anlagen selbst stehen Förderungen des Bundes zur Verfügung.
  • Im Rahmen des „7-Punkte-Wohnpakets“, das ab 1. Juni 2023 in Kraft tritt, wird zudem die Photovoltaik-Förderung neugestaltet. Damit werden PV-Anlagen auf Hausdächern von Privatpersonen noch besser gefördert. Bisher wurden das 6. und 7. Kilowatt-Peak einer PV-Anlage mit maximal 2.000 Euro gefördert. Künftig wird bei einer Gesamtleistung der PV-Anlage von bis zu 20 Kilowatt-Peak jedes Kilowatt-Peak mit 250 Euro gefördert. Damit wird die maximale Förderung auf 5.000 Euro erhöht. Die Unterstützungsleistungen des Landes können dabei auch mit Förderungen des Bundes und etwaigen Zuschüssen von Gemeinden kombiniert werden. Die Errichtung einer PV-Anlage (mindestens sieben Kilowatt-Peak) ist zudem Voraussetzung, um eine Wohnbauförderung für Neubauten zu erhalten.

Factbox: PV-Anlagen auf Fachberufsschulen in Absam

Fachberufsschule für Holztechnik

  • Anlagenspitzenleistung: 304 Kilowatt-Peak
  • Modulfläche bzw. genutzte Dachfläche: 1.470 Quadratmeter bzw. 3.000 Quadratmeter
  • Anzahl der einzelnen Module: 760
  • Zu erwartender jährlicher Stromertrag: 320.000 Kilowatt-Stunden (entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von rund 71 österreichischen Haushalten)

Fachberufsschule für Bautechnik und Malerei

  • Anlagenspitzenleistung: 142 Kilowatt-Peak
  • Modulfläche bzw. genutzte Dachfläche: 700 Quadratmeter bzw. 1.600 Quadratmeter
  • Anzahl der einzelnen Module: 356
  • Zu erwartender jährlicher Stromertrag: 150.000 Kilowattstunden (entspricht dem durchschnittlichem Stromverbrauch von rund 33 österreichischen Haushalten)

Fachberufsschule für Tourismus

  • Anlagenspitzenleistung: 118 Kilowatt-Peak
  • Modulfläche bzw. genutzte Dachfläche: 570 Quadratmeter bzw. 1.500 Quadratmeter
  • Anzahl der einzelnen Module: 296
  • Zu erwartender jährlicher Stromertrag: 124.000 Kilowatt-Stunden (entspricht dem durchschnittlichem Stromverbrauch von rund 28 österreichischen Haushalten)