EU-Projekt „Mountadapt“ vereint Gesundheit und Klimaschutz

Projekt setzt auf Vernetzung von gesundheits- und klimapolitischen Maßnahmen
  • Ziel ist die Erforschung von Klimaveränderungen auf das Gesundheitswesen
  • Mitarbeit in Projektkoordination: Bewerbung noch bis 29. Februar möglich

Was haben Klima und Gesundheit gemeinsam? Im Rahmen des EU-Projektes „Mountadapt“ wurde Tirol als eines von mehreren Pilotregionen ausgewählt, um Maßnahmen zu erörtern, die infolge des Klimawandels für die Stärkung der Gesundheit wesentlich sind. Dabei sollen in Zusammenarbeit zwischen Land Tirol, Tirol Kliniken und der UMIT Tirol gemeinsam mit weiteren europäischen Ländern Lösungsansätze wie Frühwarn- und Überwachungssysteme beispielsweise im Hitzeschutz oder gegen Infektionskrankheiten weiterentwickelt werden. Für das EU-Projekt werden für die Projektlaufzeit von 2024 bis 2026 insgesamt über eine Million Euro zur Verfügung gestellt. Daraus soll unter anderem eine beim Land angesiedelte, befristete Projektstelle finanziert werden. Sie dient der Koordination und fachlichen Betreuung des Projektes ab April 2024.

„Um gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerung bestmöglich zu reduzieren, sind Maßnahmen erforderlich, die über das Gesundheitswesen hinausgehen. Im Rahmen des EU-Projektes sollen deshalb Anpassungsstrategien im Bereich Klima und Gesundheit untersucht und weiterentwickelt werden. Ziel ist es, das Gesundheitswesen nachhaltig zu stärken und dieses auf die klimabedingten Herausforderungen der Zukunft bestmöglich vorzubereiten“, betont Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele.

Monitoring und Vorsorge als wichtige Ressourcen

Als Reaktion auf zunehmende Extremwetterereignisse wie Hitzewellen wird derzeit bereits auf nationaler und regionaler Ebene an vielfältigen Lösungsansätzen wie dem Ausbau von Monitoring- und Frühwarnsystemen sowie Aktionsplänen gearbeitet. In Tirol wurde beispielsweise vergangenes Jahr eine eigene Hitzeschutzkampagne gemeinsam mit den Tirol Kliniken umgesetzt. Beim Schutz der Gesundheit durch Klimaveränderungen spielt vor allem die Vorsorge und Gesundheitskompetenz eine wesentliche Rolle.

„Durch zunehmende Extremwetterereignisse wie langanhaltende Hitze steigt auch das Risiko für Herzinfarkte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem ältere Personen, Personen mit Vor- oder chronischen Erkrankungen, Säuglinge, Kinder und Schwangere sind von klimabedingten Gesundheitsbelastungen betroffen. Durch Aufklärung und empfohlene Anpassungsstrategien sollen gefährdete Personengruppen auf Gesundheitsrisiken aufmerksam gemacht werden“, so LRin Hagele.

Ein weiteres wesentliches Ziel liege darin, Ansatzpunkte zu erarbeiten, die der Gesundheit der Bevölkerung und dem Klimaschutz gleichermaßen dienen. So können klimafreundliche Lebensstile im Bereich der Ernährung und Mobilität – wie die Reduktion des Fleischkonsums oder des motorisierten Verkehrs – auch die Gesundheit nachhaltig beeinflussen.

Mitarbeit am EU-Projekt „Mountadapt“

Im Rahmen der Projektstelle, die an der Abteilung Öffentlicher Gesundheitsdienst des Landes angesiedelt wird, sollen die Koordination und fachliche Betreuung des Projektes zusammenlaufen. Hauptaufgaben umfassen die Abstimmung mit den am Projekt beteiligten Partnerorganisationen, die Teilnahme an regelmäßigen Projekttreffen im In- und Ausland sowie die Unterstützung bei der Weiterentwicklung von Maßnahmen, um sie für klimabedingte Änderungen im Gesundheitsbereich anwenden zu können. Voraussetzungen sind ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der Fachrichtungen Public Health, Gesundheitsmanagement oder vergleichbare Studienrichtungen sowie vorzugsweise Erfahrungen im (EU-)Projektmanagement. Interessierte können sich noch bis 29. Februar bewerben.