Grenzüberschreitend mobil: Neue Busverbindung ab Ende des Jahres

Fahrt zwischen Mals und Landeck künftig umstiegsfrei im Direktbus möglich
  • Neue Buslinie fährt sieben Tage die Woche und 28 Mal täglich
  • Pionierprojekt der Europaregion bringt Vorteile für PendlerInnen auf der Strecke

Ein lang gehegter Wunsch wird sich Ende des Jahres für zahlreiche PendlerInnen zwischen Mals (Südtirol) und Landeck erfüllen: Nach intensiven Planungen und Verhandlungen der beiden Länder Tirol und Südtirol und der Verkehrsverbünde wurde nun die Einführung einer direkten Busverbindung beschlossen.

Bisher ist die Fahrt zwischen den beiden Gemeinden nur mit einem Umstieg in Nauders oder Martina (Schweiz) möglich.

„Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs – auch grenzüberschreitend – ist für mich ein Anliegen mit höchster Priorität. Wir müssen insbesondere auch diese Lücken schließen, um noch mehr Menschen für den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität zu gewinnen. Ab Ende des Jahres geht es nun schneller, direkt und grenzüberschreitend von Landeck nach Mals und retour – dazu mit besserem Takt und ohne Umstieg“, so Tirols Mobilitätslandesrat René Zumtobel. "Die grenzüberschreitende und umstiegsfreie Anbindung nach Landeck ist seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen der Vinschger Pendlerinnen und Pendler und Studierenden. Mit diesem Direktbus wird insbesondere die Verbindung nach Innsbruck deutlich kürzer", unterstreicht der Südtiroler Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider.

28 Fahrten täglich bieten optimale Anbindung für PendlerInnen

Die insgesamt rund 75 Kilometer lange Strecke zwischen Mals und Landeck wird ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 an sieben Tagen pro Woche zwischen 6.40 Uhr und 21.17 Uhr mit je 14 Hin- und Rückfahrten pro Tag bedient.

„Da die Direktverbindungen über die B 180 Reschenstraße geführt werden, ergibt sich auch ein deutlich schnelleres Öffi-Angebot für die zentralen Ortschaften des Oberen Gerichts zum und vom Bahnhof Landeck/Zams. Zudem sind Abfahrts- und Ankunftszeiten des neuen Direktbusses auf den Fahrplan der ÖBB Railjets und der Vinschger Bahn abgestimmt“, freut sich LR Zumtobel.

Um diesen Meilenstein im grenzüberschreitenden Verkehr zu ermöglichen, fallen Mehrkosten von rund einer Million Euro pro Jahr an, die vom Land Tirol und Land Südtirol getragen werden. Zudem wird die Haltestelle „Pfunds Kajetansbrücke“ zu einem Umsteigeknoten umgebaut werden. Die Bauarbeiten sollen ehestmöglich beginnen. Damit der bestehende Öffi-Knotenpunkt in den Schweizer Kanton Graubünden bestehen bleibt, wird die Schweizer Linie „921“ künftig stündlich von Martina bis Samnaun und wieder zurückgeführt. Die Kosten hierfür übernimmt der Kanton Graubünden.

Zusammenarbeit in der Euregio trägt auch im Öffi-Verkehr Früchte

„Wir haben mit dem Euregio2Plus-Ticket und dem Euregio-Ticket Students, das im Jahr 2022 mehr als 2.600 Mal verkauft wurde, bereits tolle Öffi-Tickets in der Europaregion geschaffen. Für mich ist aber auch klar, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Wir brauchen mehr unkomplizierte grenzüberschreitende Lösungen für den öffentlichen Personennahverkehr. Dazu zählt für mich neben dem Ausbau der grenzüberschreitenden Buslinien auch der Abbau der rechtlichen und technischen Hürden im Zugverkehr“, so LR Zumtobel.

Die beiden Verkehrsverbünde VVT und südtirolmobil arbeiten gerade daran, dass die jeweiligen Netzkarten auf der Strecke zwischen Landeck und Mals gegenseitig anerkannt werden.