Klein aber fein

Ehrenamtliche Klimaschutz-Projekte werden gefördert
  • Land Tirol fördert Projekte im Rahmen des Förderprogramms Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie
  • Seit 2023 Verdoppelung der maximalen Förderhöhe auf 10.000 Euro pro Projekt
  • Weiterhin Projekte gesucht: Einreichungen jederzeit möglich

Wenn zeitgleich in Tirol und anderen Bundesländern 150 neue Bäume von Schüler*innen gepflanzt werden, ein von der FH Kufstein entwickeltes „Escape-Game“ Nachhaltigkeit greifbarer macht oder Studierende einen Kiosk aus recycelten Materialien bauen, dann sind das Projekte, die auch die Nachhaltigkeit in Tirol fördern. Solche Projekte werden vom Land Tirol im Rahmen der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie unterstützt. Die Strategie ist der Fahrplan in Richtung Zukunft und muss mit zahlreichen Projekten und Initiativen befüllt werden, damit sich Tirol an den Klimawandel anpassen kann und auch in Zukunft so lebenswert bleibt, wie es heute ist. Im Rahmen der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie werden neben zahlreichen vom Land selbst initiierten Maßnahmen und größeren Projekten von Tourismus, Wirtschaft und Regionalmanagements auch Förderungen für kleinere Projekte vergeben. Diese ehrenamtlichen Initiativen, die zu einem der sechs Handlungsfelder der Strategie passen und Klimaschutz, Nachhaltigkeit oder Klimawandelanpassung in der Gesellschaft maßgeschneidert auf ihre Zielgruppen vorantreiben, können eine Förderung beantragen. Heuer wurden 15 Projekte mit insgesamt rund 30.000 Euro unterstützt. Die Projekte befassen sich sowohl mit dem Klimaschutz als auch mit der Anpassung an den Klimawandel und sind darauf ausgerichtet, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen.

„Gemeinsam können wir als Gesellschaft Großes bewirken, indem wir entschlossen unsere Natur schützen, den Klimawandel abmildern und uns flexibel an neue Herausforderungen anpassen. Es freut mich, dass wir heuer wieder etliche Projekte unterstützen konnten und ich rufe alle auf, ihre Projekte einzureichen. Bis zu 10.000 Euro Förderung sind möglich“, so Klimaschutzlandesrat René Zumtobel, der ergänzt:

„Die heuer geförderten Projekte zeigen auf, wie vielfältig Klimaschutz ist und, dass auf vielen unterschiedlichen Ebenen und von zahlreichen Menschen in Tirol daran gearbeitet wird, unseren Lebensraum zu erhalten. Ich danke allen, die sich ehrenamtlich engagieren und gratuliere zu den Projekten. Ich freue mich bereits darauf, dass auch im Jahr 2024 wieder viele Einreichungen einlangen und lade hiermit alle Interessierten ein, eine Landesförderung dafür zu beantragen“, so LR Zumtobel.

Factbox: Auszug aus den 2023 geförderten Projekten

Aus Bewegung an der frischen Luft werden Spenden für klimafitte Bäume – diese Idee wurde beim ersten Telfer Klimalauf im heurigen Sommer umgesetzt. Mehr als 500 TeilnehmerInnen liefen zusammen insgesamt knapp über 4.000 Kilometer. Mit Unterstützung durch das Land Tirol und weiteren Sponsoren konnten die „erlaufenen“ Kilometer in Geld umgewandelt und klimafitte Bäume im Wert von knapp 13.000 Euro gekauft und gepflanzt werden.

 Die Themen Klimaschutz und Gesundheit sind eng miteinander verknüpft. Dieser Überzeugung folgend ließ eine Ärztin mit der Unterstützung von Parents for Future Tirol und Health for Future Tirol ein Plakat unter dem Titel „Gesund durch Klima- und Umweltschutz“ gestalten. Das Plakat weist in Arztpraxen auf die gesundheitlichen Vorteile eines aktiven Lebensstils, guter Luft und einer intakten Umwelt sowie einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung hin.

An der Universität Innsbruck wurde im Rahmen des Projekts „WHAT A WASTE“ von Studierenden ein Kiosk aus recycelten Materialen gebaut. Das Projekt wirft einen kritischen Blick auf die Wegwerfgesellschaft.

 Gegen die Wegwerfgesellschaft und den „fast fashion“-Trend positioniert sich auch das Projekt „NewCheapNature“ bei dem in einem „Webshop“ eine Sammlung an emotional wertvollen Kleidungsstücken präsentiert wird. Der Fokus liegt dabei auf den Geschichten hinter den Kleidungsstücken, denen damit ein Wert auch auf emotionaler Ebene verliehen wird. In diesem Sinne gibt es bei diesem Webshop nichts zu kaufen, doch einiges mitzunehmen. Dem sozialen Kunstwerk geht es um die Annäherung an das „rechte Maß“, um einen anderen Zugang zur Welt und ihren Ressourcen.

 Mit der Arbeitswelt der Zukunft beschäftigte sich die „career & competence Backstube“. Das interaktive Karriere-Event wurde gemeinsam von der career & competence, der Universität Innsbruck und der „Bäckerei – Die Kulturbackstube“ Anfang November veranstaltet. Es wurde über nachhaltiges Arbeiten, konkrete Maßnahmen für die Zukunft und Visionen für eine nachhaltige Arbeitswelt diskutiert.

 Der Frage, wie nachhaltiges Theater aussehen kann, ging man im Rahmen von Vorträgen und Workshops bei „Nachhaltiges Theatermachen“ nach. Requisiten, Kostüme, Bühnenbild – was kann wiederverwendet oder worauf verzichtet werden? In den Workshops wurden Bühnenbilder und Kostüme mit Wiederverwertbarkeit kreiert.

 Im Rahmen des Youth Start European Entrepreneurship Award kamen heuer rund 200 Jugendliche aus 15 europäischen Ländern in Kitzbühel zusammen, um ihre Ideen- und Businesspläne zu präsentieren, sich zu vernetzen und so gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Highlight war dabei heuer die Vergabe des European Climate Impact Award für Projekte im Bereich Nachhaltigkeit und Klima, dessen Verleihung vom Land Tirol gefördert wurde.

Im Rahmen des Projekts „Renew4Grow“ von der Fachschule für wirtschaftliche Berufe in Wörgl wurde ein Baum gepflanzt – als Symbol für den Klimaschutz und gegen Gewalt an Frauen. Unter dem Motto „Aufatmen – Aufstehen – Aufblühen“ wurde mit insgesamt 150 Bäumen in ganz Österreich von zahleichen SchülerInnen zeitgleich ein Zeichen gesetzt.

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ und die damit verbundenen Maßnahmen sind oft schwer greifbar. Deshalb haben sich Studierende der FH Kufstein im Rahmen des Projekts „Nachhaltigkeit zum Anfassen“ damit beschäftigt, wie man dieses wichtige Thema besser vermitteln kann. Ob erneuerbare Energie, Kreislaufwirtschaft, Klimawandel oder ein eigenes Escape Game – die Resultate tragen dazu bei, Nachhaltigkeit auf neue Weise zu vermitteln. Im Escape Game, das künftig auch für Schulworkshops eingesetzt wird, können beispielsweise die Bereiche Mobilität oder Kleidung spielerisch erkundet werden.