Mehr Güterverkehr auf die Schiene

Neue Förderaktion für Unternehmen in Tirol
  • Land Tirol stellt insgesamt 250.000 Euro für zusätzliche Transporte auf der Schiene zur Verfügung
  • Förderung in Höhe von 200 Euro pro Einzelwagen, mehrmalige Beantragung – maximal 15.000 Euro – möglich
  • Anträge können bis 31. Oktober 2024 eingebracht werden

Mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagern und damit Emissionen sowie Energieverbrauch verringern und die Anzahl an Lkw auf Tirols Straßen reduzieren – das sind nicht nur Ziele der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie, sondern auch wesentliche Faktoren in Verkehrsfragen. Die Tiroler Landesregierung setzt hier nun einen weiteren Schritt und legt eine Anschubförderung für Unternehmen auf. Das heißt: Werden von einem Unternehmen mehr Güter als bisher auf der Schiene transportiert, fördert das Land Tirol dies mit 200 Euro pro Einzelwagen. Gefördert wird also die „Mehrmenge“ an beförderten Einzelwagen zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Start- oder Endpunkt muss innerhalb Tirols liegen. Unternehmen mit Standort in Tirol können zwischen 1. April und 31. Oktober 2024 Förderanträge einbringen. In diesem Zeitraum muss auch der Transport erfolgt sein.

„Im Rahmen der neu aufgelegten Förderaktion schaffen wir nicht nur einen Verlagerungsanreiz, sondern unterstützen die Tiroler Unternehmen auch dabei, noch mehr Güter auf der Schiene zu transportieren. Unseren Anstrengungen im Sinne der Verkehrsreduktion wird damit ebenfalls Rechnung getragen. Die mehrfach beantragbare Förderung beträgt 200 Euro pro transportiertem Einzelwagen und maximal 15.000 Euro pro Fördernehmerin bzw. Fördernehmer. Das ist durchaus ein Mehrwert für Unternehmen“, erklärt Wirtschaftslandesrat Mario Gerber.

250.000 Euro vonseiten des Landes

Vonseiten des Landes werden für die Förderaktion 250.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Förderung wird so lange ausbezahlt, bis der Fördertopf ausgeschöpft ist – eine Beantragung ist jedoch längstens bis 31. Oktober 2024 möglich.

„Ich lade alle Wirtschaftstreibenden mit Standort in Tirol ein, diese Anschubförderung dazu zu nutzen, den Transport auf der Schiene auszubauen oder auch erstmalig auszuprobieren und damit auch einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten“, lädt LR Gerber die Tiroler Unternehmen ein, ihre Förderanträge einzureichen.

Jeder auf der Schiene gefahrene Kilometer spart Energie

Die Verlagerung von der Straße auf die Schiene ist ein wesentliches Ziel der Tiroler Landesregierung.

Verkehrs- und Klimaschutzlandesrat René Zumtobel betont: „Der Transport mit der Bahn schützt das Klima und entlastet die Bevölkerung, weil weniger Schadstoffe und Lärm entstehen. Wie Ergebnisse einer vom Land Tirol beauftragten Studie zudem deutlich zeigen, werden bei einer Verlagerung auf die Schiene am Brennerkorridor im Vergleich zu einem Diesel-Lkw pro Kilometer 72 Prozent weniger Energie benötigt. Damit ist klar, dass jeder auf der Schiene gefahrene Kilometer auch wertvolle Energie spart. Mit der neu aufgelegten Förderung wollen wir die Tiroler Unternehmen dazu motivieren, für den Gütertransport die Schiene zu wählen – ganz nach dem Prinzip ‚vermeiden-verlagern-verbessern‘.“

2022 wurden an Tiroler Bahnhöfen (abseits der RoLa) 4,27 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Die Bahnhöfe in Tirol mit dem größten Güterumschlag waren dabei Hall, Wörgl, Jenbach, Zirl, Kirchbichl, Innsbruck (Haupt- und Westbahnhof) und Sillian. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Jahr 2021 um +0,22 Millionen Tonnen. Langfristiges Ziel ist es, auch regional die Gesamtmenge der auf der Schiene transportierten Güter deutlich zu erhöhen.
Auch der aktuelle Tiroler Vorsitz der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn fokussiert das Thema regionaler Güterverkehr auf der Schiene. Tirol will hier mit gutem Beispiel vorangehen und die Nachbarregionen entsprechend einbinden. 

Matthias Zitterbart, Obmann der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement in der Wirtschaftskammer Tirol: „Unsere Branche ist einer der wichtigsten Proponenten der Kreislaufwirtschaft und um nachhaltige Lösungen in den verschiedensten Bereichen bemüht. Deshalb stehen wir der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene auch grundsätzlich positiv gegenüber. Wir begrüßen die Einzelwagenförderung des Landes als wichtigen Impuls, um die Verlagerung auf die Schiene wirtschaftlich attraktiver zu machen und damit als echte Alternative zur Straße zu etablieren. In der Praxis sehen sich unsere Betriebe aktuell oft noch mit Herausforderungen und Hindernissen bei den Verlademöglichkeiten und Kapazitäten sowie auch betreffend der verhältnismäßig hohen Kosten für den Bahntransport konfrontiert."