Sparsamer Umgang mit Raum und Boden

Tirol bei allen Parametern deutlich unter dem Österreichschnitt
  • Erstmals einheitliche Bundesländerdaten zu Flächeninanspruchnahme verfügbar
  • Flächeninanspruchnahme im Burgenland annähernd drei Mal so hoch
  • Weniger als zwei Prozent der Tiroler Landesflächen versiegelt

Erstmals hat die Österreichisches Raumordnungskonferenz anlässlich des Tages des Bodens am 5. Dezember einheitliche Bundesländerdaten zur Flächeninanspruchnahme veröffentlicht. Tirol attestiert die Raumordnungskonferenz einen sparsamen Umgang mit Grund und Boden.

„Wir liegen bei allen Parametern deutlich unter dem Österreichschnitt. Das heißt jedoch nicht, dass wir nicht auch in Zukunft sorgsam mit Grund und Boden umgehen müssen“, sieht LHStv Josef Geisler in den kürzlich veröffentlichten Daten sowohl eine Bestätigung als auch einen Auftrag für die künftige Raumordnungspolitik in Tirol. So versuche man etwa mit der Landesinitiative „Sicheres Vermieten“, Wohnungsleerstand zu aktivieren und bereits gebauten Wohnraum im Sinne des Bodensparens und des Klimaschutzes zu leistbaren Bedingungen verfügbar zu machen.

Mit einer Flächeninanspruchnahme von 477 Quadratmetern pro EinwohnerIn zählt Tirol gemeinsam mit Vorarlberg (mit Ausnahme von Wien) zu den Bundesländern mit dem geringsten Flächenverbrauch. Damit liegt Tirol deutlich unter dem Österreichschnitt von 629 Quadratmetern pro Einwohner*in. Im Burgenland liegt der Wert mit 1.271 Quadratmetern pro EinwohnerIn doppelt so hoch wie im Österreichschnitt und fast drei Mal so hoch wie in Tirol. In Kärnten wird pro Kopf doppelt so viel Fläche in Anspruch genommen wie in Tirol. Die Flächeninanspruchnahme umfasst sämtliche Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen sowie Flächen für Freizeit und Erholung, aber auch für Ver- und Entsorgung.

Entscheidend ist vor allem die Versiegelung, also welche Flächen wasser- und luftundurchlässig bebaut und genutzt sind. Auch rangiert Tirol mit 288 Quadratmetern pro Einwohner*in am untersten Ende der Skala und liegt deutlich unter dem Bundesschnitt von 330 Quadratmetern. Einen etwas geringeren Wert weist – mit Ausnahme von Wien – nur noch Vorarlberg auf. Weniger als zwei Prozent der Landesfläche oder 14 Prozent des in Tirol knappen Dauersiedlungsraumes sind in Summe versiegelt.

Die Österreichischen Raumordnungskonferenz ist eine von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden getragene Einrichtung zur Koordination von Raumordnung und Regionalentwicklung. Die Methodik zur Erhebung der Flächeninanspruchnahme und der Versiegelung wurde maßgeblich vom Land Tirol, Abteilung Raumordnung und Statistik, mitentwickelt.