Tirol bei Spitzenreitern in Sachen E-Ladepunkte

1.738 öffentlich zugängliche E-Ladepunkte im ersten Quartal 2022
  • Tirol bei E-Ladeinfrastruktur bundesweit auf dem zweiten Platz
  • E-Mobilität als wichtiger Baustein für Mobilitäts- und Energiewende
  • Pro 440 EinwohnerInnen in Tirol bereits ein E-Ladepunkt vorhanden
  • Vielfältige Fördermöglichkeiten für emissionsarme Antriebsformen

Das Land Tirol hat in der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie „Leben mit Zukunft“ den Rahmen für eine ökologische Mobilitätswende festgelegt. Im Fokus stehen dabei insbesondere eine verstärkte Nutzung klimaschonender Mobilitätsformen wie Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr.

Mobilitätslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe: „Wir verfolgen den Ansatz, grundsätzlich Verkehr zu vermeiden, nicht vermeidbaren Verkehr auf klimafreundliche Verkehrsmittel zu verlagern und dieses Angebot laufend zu verbessern oder vorhandene Verkehrsmittel zu teilen. Insbesondere E-Carsharing-Modelle werden immer beliebter.“

Umso mehr freut sich Tirols Mobilitätslandesrätin darüber, dass Tirol im bundesweiten Vergleich zu den Spitzenreitern in Sachen E-Mobilität zählt. 

1.738 öffentlich zugängliche E-Ladepunkte im ersten Quartal 2022

Der Bestand an E-Autos in Österreich steigt massiv an. Waren es im Jahr 2018 noch 20.831 E-Autos, so hat sich diese Zahl innerhalb von vier Jahren auf 76.539 E-Autos im Jahr 2021 mehr als verdreifacht. Auch die Zahl der jährlichen Neuzulassungen ist in diesem Zeitraum sprunghaft angestiegen. In Tirol gab es dabei zum Jahresende 2021 insgesamt 7.030 Elektroautos, wobei davon 3.027 Elektroautos erst im vergangenen Jahr neu zugelassen wurden (Quelle: Statistik Austria, e-control).

Um dieser wachsenden Anzahl an Elektroautos eine optimale Ladeinfrastruktur zur Verfügung zu stellen, wird das Angebot an E-Ladepunkten kontinuierlich ausgebaut. „Tirol hat dabei hinter Niederösterreich und vor Wien die zweithöchste Anzahl an öffentlich zugänglichen E-Ladepunkten. Gemessen an der Anzahl der EinwohnerInnen pro E-Ladestelle liegt Tirol österreichweit sogar an der Spitze. Hier kommen auf einen E-Ladepunkt 440 EinwohnerInnen“, erläutert LHStvin Felipe. An zweiter Stelle folgt Salzburg mit 534 EinwohnerInnen je Ladepunkt. Im Vergleich dazu teilen sich in Wien 1.138 EinwohnerInnen eine E-Lademöglichkeit.

Die Verfügbarkeit und Attraktivität der E-Ladestellen ist in Tirol zudem besonders hoch. Mit Stand Ende Dezember 2021 teilten sich lediglich 4,5 E-Autos eine Lademöglichkeit. Auch hier schneidet Tirol im österreichischen Vergleich am besten ab. (Quelle: Statistik Austria, e-control)

Emissionsarme Antriebsarten für den Individualverkehr

Um eine erhöhte Energieeffizienz im Individualverkehr zu erreichen und damit einen Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit zu gehen, muss außerdem der Anteil an emissionsarmen Antrieben vergrößert werden. Ein E-Auto schafft mit der Energiemenge von einem Liter Diesel die zweieinhalbfache Strecke als ein vergleichbarer PKW mit Dieselantrieb. Elektroautos leisten daher aufgrund des niedrigeren Energiebedarfs und des bereits sehr hohen erneuerbaren Anteils am Strom-Mix insgesamt einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Der zu Beginn des Lebenszyklus noch bestehende CO2-Nachteil durch die Akkuherstellung wird im Laufe der Lebensdauer wettgemacht. Mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen gelingt es am schnellsten diesen Nachteil aufzuholen. Die Einsparung von CO2 ist mit Ökostrom um bis zu 79 Prozent größer gegenüber einem Auto mit Benzin- oder Dieselmotor (Quelle: Klima- und Energiefonds).

Förderungen für E-Mobilität durch Tiroler Mobilitätsprogramm

Elektroautos und E-Ladestellen werden durch verschiedene Maßnahmen der Tiroler Landesregierung unterstützt. Im Zuge des erst kürzlich vorgestellten Maßnahmenprogramms der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie werden konkrete Projekte zur Förderung der E-Mobilität umgesetzt. Beispielsweise wurde die Fortführung des Aktionsprogramms E-Mobilität festgeschrieben. Daneben wurde mit dem Tiroler Mobilitätsprogramm „Tirol mobil“ der Rahmenplan für ein nachhaltiges und energieeffizientes Verkehrssystem beschlossen. Das neue Tiroler Mobilitätsprogramm gilt für den Zeitraum von 2022 bis 2030 und legt auch die Bedingungen für die Förderung der E-Mobilität für Gemeinden, Schulen und gemeinnützige Vereine fest, wie Klimaschutzlandesrätin LHStvin Felipe erklärt: „E-Carsharing-Fahrzeuge, die im VVT-Tarifsystem integriert sind, werden über unser Mobilitätsprogramm mit 5.000 Euro pro Fahrzeug, E-Ladepunkte – also Standsäulen oder Wallboxes – mit 80 Prozent bzw. maximal 4.000 Euro gefördert.“

Vorrausetzung für diese Förderung ist ein „Mobilitäts-Check“, der vorab von der Gemeinde bei Energie Tirol durchgeführt werden muss. Der „Mobilitäts-Check“ ist eine standardisierte Erhebung der kommunalen Verkehrssituation durch ExpertInnen, der eine Übersicht über das Mobilitätsprofil der Gemeinde bietet und auch als Ideengeber für weitere Mobilitätsprojekte dienen soll.

Förderungsmöglichkeiten im Bereich der E-Mobilität

  • Tiroler Gemeinden, Gemeindeverbände, Gemeindekooperationen oder juristische Personen mit Gemeindebeteiligung
  • Schulen und Bildungseinrichtungen
  • Gemeinnützige Vereine
  • E-Carsharing-Fahrzeuge (VVT-Tarifsystem): 5.000 Euro pro Fahrzeug
  • E-Ladestellen (Standsäulen oder Wallbox) für E-Carsharing-Fahrzeuge: 80 Prozent (max. 4.000 Euro)
  • E-Transportfahrräder: bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten (max. 2.000 Euro)