Tiroler Bezirkshauptmannschaft baut Photovoltaik aus

2023 PV-Ausbau auf Landesgebäuden mit Gesamtleistung von rund 2.000 Kilowatt-Peak angestrebt.
  • LHStv Dornauer: „Tiroler Bezirkshauptmannschaften als Vorbild für Ausbau von Photovoltaik“
  • Photovoltaik-Anlage mit 50 Kilowatt-Peak Leistung auf BH Kufstein in Betrieb genommen
  • 2023 PV-Ausbau auf Landesgebäuden mit Gesamtleistung von rund 2.000 Kilowatt-Peak angestrebt
  • Land unterstützt auch Privatpersonen bei Installation von Photovoltaik-Anlagen

Nachhaltig und ressourcenschonend – Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) sind eine zukunftsfitte Energiequelle und ein wichtiger Baustein für das Ziel Tirols, bis zum Jahr 2050 energieautonom zu werden. Um weitere Kilowatt an Strom direkt durch die Sonnenenergie umweltschonend gewinnen zu können, baut das Land Tirol stetig neue PV-Anlagen auf Gebäuden im Einflussbereich des Landes. Eine weitere PV-Anlage konnte vor kurzem am Dach der Bezirkshauptmannschaft in Kufstein in Betrieb genommen werden.

„Die steigenden Energiepreise der vergangenen Monate aber auch die Auswirkungen des Klimawandels veranschaulichen uns: Die Zukunft der Energiegewinnung braucht nachhaltige Ressourcen wie Sonnen- und Wasserkraft. Zudem müssen wir die Energieautonomie Tirols weiter vorantreiben. Mit dem Ausbau der PV-Anlagen auf Landesgebäuden – seien es Bezirkshauptmannschaften, Fachberufsschulen oder auch das Landhaus – setzen wir hierbei einen wichtigen Schritt und nehmen als Land zugleich eine Vorbildrolle ein. Denn auf fast allen Dächern in Tirol machen PV-Anlagen mittel- und langfristig Sinn, schonen die Umwelt und sparen Geld“, erklärt der für den Landeshochbau zuständige LHStv Georg Dornauer. Der Bezirkshauptmann von Kufstein, Christoph Platzgummer, ergänzt: „Die neue PV-Anlage auf der BH ist insgesamt 250 Quadratmeter groß und kann eine Leistung von bis zu 50 Kilowatt-Peak erreichen. Umgerechnet können damit rund elf durchschnittliche österreichische Haushalte mit Energie versorgt werden. Die BH kann somit einen Großteil ihres Energieverbrauchs klimaschonend am eigenen Dach erzeugen. Gerade angesichts der hohen Energiepreise ist das eine willkommene finanzielle Erleichterung und verbessert zudem unsere Klimabilanz.“

10.000 Quadratmeter an PV-Modulen auf Landesgebäuden in Planung

Neben der BH Kufstein findet sich bereits auf der BH Schwaz eine PV-Anlage mit einer Leistung von 39 Kilowatt-Peak. Auf allen weiteren Tiroler Bezirkshauptmannschaften sind PV-Anlagen in Planung. Nach dem Endausbau sollen somit alleine auf den Dächern der Bezirkshauptmannschaften bis zu 400 Kilowatt-Peak an Leistung erzeugt werden. Ergänzt werden diese durch bereits realisierte Anlagen auf anderen Landesgebäuden – etwa auf dem Landhaus 2 in Innsbruck – mit einer Gesamtleistung von insgesamt 850 Kilowatt-Peak.

Zusätzlich sind aktuell weitere Projekte im Ausmaß von etwa 10.000 Quadratmetern und einer Gesamtleistung von rund 2.000 Kilowatt-Peak in Planung. „Zu den geplanten Projekten zählen zudem auch eine Anlage auf dem Landhaus 1 in Innsbruck sowie die Nutzung von Bestandsdachflächen von Tiroler Fachberufsschulen in Landeck, Innsbruck und Absam. Bis Ende 2023 können wir damit alleine durch die PV-Anlagen auf Landesgebäuden umgerechnet rund 630 Haushalte mit Strom versorgen“, rechnet Johannes Kessler von der Abteilung Hochbau des Landes Tirol vor.


Bis zu 2.000 Euro pro Kilowatt-Peak für Privathaushalte

Um das langfristige Ausbauziel von 3.875 Gigawattstunden Sonnenstrom in Tirol zu erreichen, müssen rund 27,1 Millionen Quadratmeter Modulflächen in Tirol installiert werden. Aktuell liegt Tirol bei rund 1,15 Millionen Quadratmeter Modulflächen. Neben den Landesgebäuden werden daher auch private Haushalte mobilisiert: Um künftig eine Wohnbauförderung für einen Neubau beziehen zu können, wird eine PV-Anlage zur Voraussetzung. Im Fall der Nachrüstung einer PV-Anlage fördert das Land Tirol die Installation einer PV-Anlage – die maximale Förderung für das sechste und siebte Kilowatt-Peak beträgt dabei jeweils 1.000 Euro. Diese Gelder können zudem mit Förderungen des Bundes und etwaigen Zuschüssen von Gemeinden kombiniert werden. „Mit dem Ausbau der PV-Anlagen nimmt das Land Tirol eine Vorbildrolle ein. Gleichzeitig unterstützen wir auch Privathaushalte dabei, selbst klimaschonend und günstig Strom zu erzeugen. Die Bedingungen für die PV-Installation sind, auch aufgrund der Einspeisetarife, sehr gut. So rechnet sich eine PV-Anlage bereits nach wenigen Jahren“, so LHStv Dornauer und verweist auf die Möglichkeit zu digitalen Antragstellung für Förderungen von PV-Anlagen auf der Website der Abteilung Wohnbauförderung.