Sei es der eigene Fuhrpark, das Thema Ladeinfrastruktur, die Elektrifizierung von Mobilitätsangeboten oder die Bewusstseinsbildung: Die Handlungsmöglichkeiten der Tiroler Gemeinden in Sachen Mobilitätswende sind vielfältig und ihre Unterstützung unabdingbar, um die energie- und klimapolitischen Zielsetzungen zu erreichen. In ihrer Vorbildrolle und ihrem direkten Draht zur Tiroler Bevölkerung sind die Tiroler Gemeinden ein wichtiger Partner, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Wie die Umsetzung gelingen kann, hat sich Mobilitätslandesrat René Zumtobel gemeinsam mit Bruno Oberhuber, Geschäftsführer der Energieagentur, im Rahmen eines Pressetermins in der Gemeinde Kundl angesehen.
Tirol hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 unabhängig von fossilen Energieträgern zu sein. Gelingen soll dies sowohl mit dem Ausbau als auch durch den effizienten Einsatz von erneuerbaren Energien. Im Mobilitätsbereich gilt es daher in erster Linie Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und falls nicht anders möglich zu verbessern.
„Die Mobilitäts- und Energiewende kann nur gemeinsam gelingen. Ob auf Gemeinde-, Bezirks- oder Landesebene – überall müssen aktiv Hebel in Bewegung gesetzt werden und ein Umdenken hin zu einer klimafreundlichen Zukunft stattfinden. Der Leitfaden „E-Mobilität in Gemeinden“ liefert die entsprechenden Impulse für Gemeinden und unterstützt politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger mit umfangreichen Informationen rund um das Thema E-Mobilität in ihrer Tätigkeit,“ erklärt Mobilitätslandesrat Rene Zumtobel.
Durch den Beitritt zum e5-Programm setzt die Unterländer Marktgemeinde Kundl bereits seit 2011 Maßnahmen für einen effizienten und umweltverträglichen Einsatz von Energie sowie den Ausbau erneuerbarer Energien. So wird auch im Bereich Mobilität die Transformation sukzessive vorangetrieben. Sechs der insgesamt neun zum Fuhrpark zählenden Fahrzeuge fahren bereits elektrisch.
„Für die Grünraumpflege oder den Transport von Gegenständen – die Anwendungsfälle unserer batterieelektrischen Fahrzeugflotte sind vielfältig. Bei der Anschaffung stand stets die Praxistauglichkeit im Vordergrund. Ein Umstieg auf Elektromobilität sollte zuallererst dort stattfinden, wo der Aufwand am geringsten und die Praxistauglichkeit am höchsten ist. Die NutzerInnen wurden von Anfang an in den Anschaffungsprozess miteinbezogen, was sich in der großen Zufriedenheit und Akzeptanz zeigt,“ ist Bürgermeister Anton Hoflacher überzeugt.
Neben dem Fuhrpark hat die Marktgemeinde auch mit der Elektrifizierung der Zusatzgeräte des Bauhofs begonnen. So sind Rasenmäher, Heckenschere und Co. teilweise nur mehr akkubetrieben in Verwendung. Die geringere Lärm- und Schadstoffbelastung freut dabei nicht nur die Gemeindebediensteten, sondern auch die AnrainerInnen sowie die Umwelt.
Im Einklang mit den Bestrebungen vieler Automobilkonzerne sowie energie- und klimapolitischen Zielsetzungen hat auch das Land Tirol im Rahmen seiner Nachhaltigkeits- und Klimastrategie und dem Maßnahmenplan E-Mobilität 2023-2025 ein klares Bekenntnis für die E-Mobilität abgegeben. Der Anteil an batterieelektrischen E-Pkw-Neuzulassungen in Tirol betrug 2022 16 Prozent. Im Vergleich zu 2019 hat sich die Anzahl der E-Pkw-Neuzulassungen im Land nahezu vervierfacht. Mit über 2.825 (2023) Ladesäulen besteht bereits ein gutes Angebot an öffentlicher Ladeinfrastruktur, was Tirol ins Spitzenfeld bringt An der Elektromobilität führt kein Weg vorbei.
„Mit der Energiemenge von einem Liter Diesel kommt ein E-Auto drei Mal so weit wie ein vergleichbarer Diesel Pkw. Beladen mit Strom aus Photovoltaik, Wasser- oder Windkraft werden heimische Energieressourcen genutzt, Abhängigkeiten reduziert und Emissionen minimiert. Somit ist die E-Mobilität ein wesentlicher Baustein für die Energiewende“, weiß Bruno Oberhuber, Geschäftsführer Energieagentur Tirol.