Tirols Trinkwasserversorgung langfristig sichern

Niederschlagsreicher Winter bringt überdurchschnittliches Wasserdargebot
  • Alpenraum hinsichtlich Trinkwasserverfügbarkeit begünstigt
  • Wasserversorger investieren 60 Millionen Euro in Versorgungssicherheit
  • Neuer Quellstollen bei der Mühlauer Quelle zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung in der Landeshauptstadt
  • Besondere Unterstützung für gemeindeübergreifende Initiativen

Im vergangenen Jahr ging rund um den Weltwassertag nach einem trockenen Winter die Sorge um, das Wasser in Österreich könnte knapp werden. In Tirol war die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung auch im vergangenen Jahr nie auch nur annähernd in Gefahr. Heuer stellt sich die Situation aufgrund eines niederschlagsreichen Winters noch einmal besser dar. Ob Quellen, Grundwasser oder Flüsse – fast überall in Tirol wurden in den vergangenen Wochen durchschnittliche bis überdurchschnittliche Werte bei Schüttungen und Pegeln gemessen.

„Die Wasserversorgung in Tirol ist gesichert und gut aufgestellt. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass wir auf einen Wassermangel zusteuern“, freut sich LHStv Josef Geisler über eine sehr stabile Situation in der Trinkwasserversorgung.

Im Rahmen des von Bundesminister Norbert Totschnig ins Leben gerufenen Trinkwassersicherungsplans erstellt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft regelmäßige Berichte zur Versorgungslage. Auch im aktuellen Bericht geht man von keiner kritischen Situation in Bezug auf die Trinkwasserverfügbarkeit in Österreich in nächster Zeit aus. Der Alpenraum ist im Hinblick auf die Verfügbarkeit, Versorgung und Wasserqualität privilegiert. 90 Prozent des Tiroler Trinkwassers ist Quellwasser, das auf seinem Weg durchs Gebirge gereinigt und gespeichert wird.

Wasserversorger investieren in Versorgungssicherheit

Einen wesentlichen Anteil an der hervorragenden Versorgungssituation in Tirol haben die Wasserversorger, betont LHStv Geisler. 760 öffentliche Wasserversorgungsanlagen gibt es in Tirol.  Großteils werden diese von den Gemeinden betrieben. Rund 60 Millionen Euro investieren die Wasserversorger aktuell und in den kommenden Jahren in die Sicherung und den Ausbau der Trinkwasserversorgung. Land und Bund unterstützen diese Bemühungen mit zwölf Millionen Euro.

Mehr Wasser für die Landeshauptstadt

Das größte Projekt, das sich derzeit in Umsetzung befindet, ist die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung für die Stadt Innsbruck im Bereich der Mühlauer Quelle. Die Innsbruck Kommunalbetriebe AG (IKB) errichtet dort einen neuen Quellstollen.

„Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Im Minimum werden dann rund 350 Liter bestes Trinkwasser pro Sekunde zusätzlich zur Verfügung stehen. Das entspricht einer Steigerung des verfügbaren Trinkwassers aus der Mühlauer Quelle um rund ein Drittel“, erklärt IKB-Vorstandsmitglied Thomas Pühringer.

Damit wolle man jedenfalls bis ins Jahr 2050 das Auslangen finden.  

Regionale Verbundleitungen erhöhen Krisenfestigkeit

„Die Wasserversorger müssen zum einen die Entwicklung des Wasserbedarfs im Auge behalten und zum anderen die Krisensicherheit der Trinkwasserversorgung etwa über regionale Verbundleitungen weiter erhöhen“, sieht LHStv Geisler noch Einiges an Aufgaben auf die Gemeinden zukommen.

Wenn sich Gemeinden zusammenschließen, um gemeinsam eine krisensichere Trinkwasserversorgung zu gewährleisten, so werden die dafür notwendigen Investitionen mit bis zu 35 Prozent der Kosten gefördert. 1,35 Millionen Euro stehen dafür im Landesbudget 2024 zur Verfügung.

Auch wenn in Tirol Trinkwasser praktisch flächendeckend in ausreichender Menge und bester Qualität verfügbar ist, appelliert LHStv Josef Geisler anlässlich des Tags des Wassers, mit diesem Schatz sorgsam umzugehen.