VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2023 gestartet

Vorbildliche Projekte für klimaverträgliche Mobilität gesucht
  • Vorstellung des VCÖ-Mobilitätspreises Tirol 2023 – klimaverträgliche Mobilitätskonzepte werden gesucht
  • Einreichungen sind bis 31. Mai 2023 möglich
  • Verkehr verursacht am meisten CO2-Emissionen in Tirol

Ob Verkehrsunternehmen, Gemeinde, Betrieb, Schule, Tourismusregion oder Verein: Wer ein innovatives Mobilitätsprojekt umgesetzt oder ein Konzept für nachhaltigen Transport entwickelt hat, kann sich auch dieses Jahr wieder für den VCÖ-Mobilitätspreis bewerben. Das diesjährige Motto lautet „Zukunft jetzt gestalten!“. Die Projekt-Bandbreite kann dabei beispielsweise von verkehrsberuhigten Ortskernen über Pedibusse für SchülerInnen bis hin zu Elektrofahrrädern für die MitarbeiterInnen eines Betriebs oder die Verlagerung von Lkw-Transporten auf die Schiene reichen. Den Startschuss für den diesjährigen Wettbewerb in Tirol gaben Mobilitätslandesrat René Zumtobel, Michael Schwendinger vom VCÖ - Mobilität mit Zukunft und Werner Dilitz von der ÖBB Personenverkehrs AG am heutigen Montag im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck. Zudem informierten sie zu aktuellen Trends, Entwicklungen und Chancen im Mobilitätsbereich.

Innovative Projekte für gelingende Mobilitätswende

„Fast die Hälfte aller täglichen Wege in Tirol entfällt bereits auf klimaschonende Mobilität, es müssen sich künftig aber noch mehr Menschen für Bus, Bahn, Rad oder Fußweg und gegen den Pkw entscheiden, damit uns die Mobilitätswende gelingen kann. Jedes Projekt das hierfür umgesetzt wird – vom Workshop auf Gemeindeebene bis zum überregionales Mobilitätskonzept – trägt dazu bei, dass wir unserem Ziel eines dekarbonisierten Verkehrs näherkommen“, so LR René Zumtobel.

„Damit die Chancen, die uns neueste Entwicklungen in der Mobilität und im Güterverkehr bieten, auch genutzt werden, braucht es Pionierinnen und Pioniere. Deshalb starten wir heute den Aufruf zum VCÖ-Mobilitätspreis Tirol 2023 und stellen diesen unter das Motto ,Zukunft jetzt gestalten!‘“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

„Wenn wir wichtigen Themen wie dem Verkehr einen klimafreundlichen Stempel aufdrücken möchten, führt an den ÖBB kein Weg vorbei, denn die Bahn ist wesentlicher Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. Dazu kann auch jede und jeder Einzelne einen Beitrag leisten, indem er/sie statt ins Auto in Bahn und Bus einsteigt. Eine Fahrt im Zug ist 30 Mal klimafreundlicher als mit dem Auto. Moderne, barrierefreie Bahnhöfe und Züge spielen hier eine große Rolle, in beides wird in Tirol massiv investiert. Wir wollen möglichst viele Menschen auf diesem Weg mitnehmen“, betont ÖBB-Regionalmanager Personenverkehr, Werner Dilitz.

Innovationen für effiziente, platzsparende und klimaverträglichere Mobilität

Neue Technologien und Trends, deren Umsetzungsbeispiele auch beim VCÖ-Mobilitätspreis gesucht werden, bieten ein hohes Potenzial für die Mobilitätswende. Dazu zählen etwa die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung: Apps unterstützen bereits unter anderem dabei, den Weg von A nach B zu planen. Verkehrsmittel können auch digital verknüpft werden, was sowohl die Zusammenarbeit der Verkehrsunternehmen als auch die Fahrplanabfrage und das Ticketing für die KundInnen erleichtert. Auch das wachsende Angebot an Carsharing-Anbietern ist ein wichtiger Schritt: Aktuell gibt es rund 112.000 Zweitautos in Tirol, die im Durchschnitt 23 Stunden am Tag nicht genutzt werden und entsprechend viel Parkfläche benötigen. Ein Leihauto hingegen spart Platz und Geld.

Spürbar ist auch ein Trend zu aktiver Mobilität wie Radfahren oder zu Fuß gehen.

„Unsere aktuellsten Daten zeigen, dass knapp die Hälfte aller täglichen Wege in Tirol kürzer als drei Kilometer sind und somit für viele auch mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden könnten“, so LR Zumtobel.

Eine zentrale Rolle für die Mobilitätswende spielt der öffentliche Verkehr, betont der VCÖ einmal mehr. Das Öffi-Netz in Tirol wird stetig verbessert und auch neue Mobilitätsangebote wie Anrufsammeltaxis oder Leihräder werden verstärkt angeboten.

„Umsteigen lohnt sich. 150.000 Stammkundinnen und -kunden durften wir im Öffi-Verkehr erst vor kurzem feiern und ich lade alle in Tirol ein, sich anzuschließen. Wer statt einem Pkw auf einen Linienbus umsteigt, spart bereits 70 Prozent der CO2-Emissionen, beim Umstieg auf die elektrisch betriebene Bahn sind es sogar 90 Prozent“, so LR Zumtobel.  

„Noch nie in unserer Geschichte gab es in der Mobilität so viele Neuerungen, so viel Innovation wie heute. Und das ist gut so. Denn wir brauchen sie, um die vielfältigen Verkehrsprobleme der Gegenwart zu verringern beziehungsweise zu lösen. Uns allen muss klar sein: Ein Weiter wie bisher ist keine Option. Die Neuerungen und Innovationen sind eine Chance, damit unsere Mobilität künftig einfacher, gesünder, klimaverträglicher und kostengünstiger wird“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

Werner Dilitz ergänzt: „Bei aller Technik brauchen wir für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und die Verkehrswende weiterhin auch die Menschen. Wir als ÖBB können auf Grund des Generationswechsels in den kommenden Jahren rund 1.500 neue Kolleginnen und Kollegen nur in Tirol eine Chance auf einen sicheren und sinnvollen Job bieten.“

Demografischer Wandel, Energieressourcen und Klimawandel prägen Mobilitätsverhalten

Als Rahmenbedingungen, die Einfluss auf die Entwicklung des Mobilitätsverhaltens bis 2050 haben werden, nannten LR Zumtobel, Schwendinger und Dilitz heute sowohl den demografischen Wandel als auch neue Energieressourcen sowie klimatische Veränderungen. Im Jahr 2040 werden rund 118.000 TirolerInnen über 75 Jahre alt sein – um knapp 60 Prozent mehr als heute. Barrierefreie Verkehrsmittel und nachfrageorientiere Mobilitätsangebote müssen daher verstärkt in den Fokus rücken. Mehr Energie aus Wind, Wasser und Sonne beeinflussen die Antriebswahl bei Verkehrsmitteln in den kommenden Jahren ebenso wie das steigende Bewusstsein für das Thema Energiesparen.

Wer womit am VCÖ-Mobilitätspreis teilnehmen kann

Teilnehmen können Unternehmen, Start-Ups, Gemeinden, Städte und Bezirke, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Vereine, Studierende, Initiativen und Privatpersonen. Auch internationale Projekte sind willkommen. Eingereicht werden können umgesetzte Projekte ebenso wie Konzepte, Pilotprojekte und Forschungsarbeiten, um die Mobilitätswende voranzubringen.

Einreichschluss: 31. Mai 2023

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