VCÖ: Rückgang der PKW-Dichte in Tirol

Umstieg auf öffentlichen Verkehr und Fahrrad weiter vorantreiben

Erstmals in Tirol ist im Vorjahr nicht nur in Innsbruck, sondern auch in fünf der acht Bezirke die Anzahl der Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner gesunken, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in Innsbruck die wenigsten Pkw, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die höchste Pkw-Dichte gibt es im Bezirk Reutte. Die Ersparnis für Haushalte, wenn sie mit weniger oder keinen Pkw mobil sein können, ist groß. Deshalb sind gerade jetzt mehr Bahn und Bus, mehr Radwege sowie eine verkehrssparende Raumordnung wichtig, betont der VCÖ.

Rückgang der PKW-Dichte in Mehrzahl der Tiroler Bezirke

Erstmals in Tirol ist im Vorjahr nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern auch in der Mehrzahl der Bezirke die Pkw-Dichte zurückgegangen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In Innsbruck nahm die Anzahl der Pkw pro 1.000 Personen von 444 auf 437 ab, was im Landeshauptstadt-Vergleich "Silber" nach Wien bedeutet. In Innsbruck ist nicht nur im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, sondern auch absolut die Anzahl der Pkw gesunken, nämlich um 604.

"Eine niedrige Anzahl an Pkw ist ein Zeichen für eine höhere Freiheit in der Verkehrsmittelwahl und eine gute Nahversorgung. Damit ist es der Bevölkerung möglich, viele Alltagswege kostengünstig und klimaverträglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen. Und ergänzt mit Carsharing ersparen sich viele ein eigenes Auto", erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. 

Außerhalb Innsbrucks ging in fünf Bezirken die Pkw-Dichte zurück, was eine Premiere in Tirol ist, und zwar in den Bezirken Imst, Innsbruck-Land, Schwaz, Landeck und Kufstein, informiert der VCÖ. Wenn Haushalte kein Zweit- oder Drittauto benötigen, dann können sie ihre Mobilitätsausgaben deutlich reduzieren. Ein 1-Pkw-Haushalt erspart sich im Vergleich zu Haushalten mit zwei oder mehr Autos im Schnitt rund 4.200 Euro pro Jahr an Mobilitätsausgaben, wie eine VCÖ-Analyse zeigt.

Öffentlichen Verkehr und Radwegenetz weiter ausbauen

"Vor allem durch das Klimaticket Tirol können sich alle, die ein gutes öffentliches Verkehrsangebot zur Verfügung haben, sehr viel Geld sparen und sind gleichzeitig klimaverträglicher mobil", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Mit dem Klimaticket Tirol kann um 468 Euro ein ganzes Jahr mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Tirol gefahren werden. Wird das amtliche Kilometergeld von 42 Cent zugrunde gelegt, können mit 468 Euro lediglich 1.115 Kilometer mit dem Auto gefahren werden, das entspricht im Schnitt etwa einem Monat Autofahren. Umso wichtiger ist es, das Angebot des Öffentlichen Verkehrs weiter zu verbessern.

Da auch in den Regionen viele Alltagswege kürzer als fünf Kilometer sind, ist der Ausbau der Radwege zentral, um die Autoabhängigkeit zu reduzieren. Insbesondere die stark steigende Anzahl der Elektro-Fahrräder können viele Autofahrten ersetzen. Wichtig ist auch die Stärkung der Ortskerne und Nahversorgung statt Supermärkte auf der Grünen Wiese, die nur mit dem Auto gut erreichbar sind.

Innerhalb Tirols hat nach Innsbruck der Bezirk Innsbruck-Land mit 550 die niedrigste Anzahl an Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, vor den Bezirken Kufstein (563) und Schwaz (565), informiert der VCÖ. Inkludiert sind dabei auch jeweils die betrieblich genutzten Pkw. Die meisten Pkw pro 1.000 Personen gibt es im Bezirk Reutte mit 601.