Energieversorgung im Mittelpunkt

Land Tirol und Partner bereiten sich bestmöglich vor
  • „Round-Table“ im Landhaus zum Thema Energieversorgungssicherheit und kritische Infrastruktur
  • Teilnehmer aus Landesverwaltung, Energieversorger und Einsatzorganisationen
  • Abstimmungen zu vorsorglichen Krisenplänen, Blackoutvorsorge, Energielenkungsmaßnahmen im Mangelfall und strategische Reserven
  • Speicherstände der TIWAG bei 80 Prozent
  • Energiesparkampagne des Landes zur Sensibilisierung der Bevölkerung

Am gestrigen Montagnachmittag luden LH Günther Platter, LR Anton Mattle und LHStv Josef Geisler gemeinsam mit Experten aus der Landesverwaltung die Vertreter der Energieversorger und Einsatzorganisationen zu einem „Round-Table“ zum Thema „Energieversorgungssicherheit und kritische Infrastruktur“ ins Tiroler Landhaus. Teilgenommen haben Fachleute der TIWAG, der TIGAS, der TINETZ sowie Vertreter des Feuerwehrverbandes, des Rettungswesens, der Polizei und des Österreichischen Bundesheeres. Die Teilnehmer tauschten sich ergänzend zum bereits konstituierten Energielenkungsausschuss über die aktuelle Situation zur Energieversorgung und mögliche Entwicklungen und Szenarien für die kommenden Wochen und Monate aus. Ziel der Zusammenkunft war es, sich für alle Eventualitäten gut abzustimmen, um die Aufrechterhaltung der Energieversorgung und das Funktionieren kritischer Infrastruktur in jedem Fall bestmöglich zu gewährleisten.

„Die Versorgung mit Gas, Strom und Öl ist aus heutiger Sicht gesichert, wir sind auf den kommenden Winter gut vorbereitet. Gleichwohl ist es uns seitens des Landes Tirol wichtig, uns vor Beginn der Heizsaison eng mit den Energieversorgern und Einsatzorganisationen abzustimmen, um für alle relevanten Entwicklungen gerüstet zu sein. Bestehende Krisenpläne werden laufend geprüft und ergänzt, so auch im Rahmen des gestrigen Runden Tisches“, betont LH Platter.

„Die Bundesregierung hat mitgeteilt, dass die österreichischen Gasspeicher zu rund 80 Prozent gefüllt sind. Die TIWAG leistet hier einen wichtigen Beitrag für die österreichweite Versorgungssicherheit und hat ihre Gasspeicher ebenfalls zu 80 Prozent gefüllt. Für die Tiroler Haushalte sind aus jetziger Sicht in den kommenden Monaten keine Versorgungsengpässe bei Gas oder Strom zu erwarten. Mit Wasserkraft und dem voranschreitenden Ausbau von erneuerbaren Energieträgern ist Tirol gut gerüstet. Wir sind aber an den österreichischen und europäischen Strom- und Energiemarkt gekoppelt. In Zeiten, wo wir nicht wissen, wie sich etwa die Lage in der Ukraine entwickelt, wie sich Russland verhält und welche Auswirkungen dies auf die europäische Energieversorgung haben kann, bereiten wir uns bestmöglich vor. Dabei spielen Blackoutvorsorge und die Vorbereitung von Energielenkungsmaßnahmen in einer Mangellage eine besondere Bedeutung“, so LR Mattle.

„Die Gefahr eines Blackouts wird von den Experten als sehr gering eingeschätzt. Vorbereitet zu sein ist aber nie in Fehler. Und das sind wir auch, zumal wir in Tirol ja auch immer wieder mit Naturereignissen konfrontiert sind. Für den Fall, dass Strom und damit auch das Telefon ausfallen, ist die örtliche Feuerwehr die erste Anlaufstelle für die Bevölkerung. Sie ist jederzeit in der Lage auch andere Einsatzkräfte zu verständigen“, sagt LHStv Geisler.

Das Zusammenspiel von Behörden und Einsatzkräften in unterschiedlichen Krisensituationen wird in Tirol regelmäßig geübt, zuletzt im November des Vorjahres. Im Rahmen der von Tirol initiierten Übung ENERGIE.21 wurden in ganz Österreich verschiedene Maßnahmen und Szenarien für den Fall einer Strommangellage geprobt.  

Energieversorgung für Bevölkerung, Schutz von kritischer Infrastruktur

TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser betont: „Tirol ist für sämtliche Szenarien gut aufgestellt und hat durch die (Pump-)Speicherwerke einen klaren Standortvorteil. Die TIWAG verfügt aktuell über fünf so genannte schwarzstart- und inselbetriebsfähige Kraftwerksanlagen, die einen raschen Netzwiederaufbau ermöglichen. Auf diese Weise könnte das Inntal innerhalb von Stunden im Inselbetrieb wieder mit Strom versorgt werden. Sämtliche Szenarien werden von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern regelmäßig trainiert und geprobt. Wir sind hier gut vorbereitet. Auch unsere Anlagen werden unabhängig von den jüngsten Vorfällen rund um die North Stream-Pipelines rund um die Uhr überwacht.“

„Im Krisenfall ist es wichtig, dass alle relevanten Stellen gut abgestimmt sind, um rasch handeln zu können. Es geht auch darum, gemeinsam Vorbereitungen zu treffen, damit die kritische Infrastruktur geschützt wird und auch in einer Krise weiter funktioniert und einsatzfähig bleibt. Auch die Landesverwaltung ist bestmöglich vorbereitet und kann etwa durch Notstromaggregate ihre Aufgaben und Führungsfunktion im Rahmen des Krisenmanagements in jedem Fall aufrechterhalten“, so Elmar Rizzoli, Vorstand der Gruppe „Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement“ des Landes.

Appell fürs Energiesparen

Um die Bevölkerung für das Thema Energiesparen weiter zu sensibilisieren, hat das Land Tirol gemeinsam mit der TIWAG bereits im Sommer eine eigene Energiespar-Kampagne gestartet, ergänzend zu Kampagnen auf Bundesebene. „Energiesparen heißt Geld sparen, das ist in Zeiten der Teuerung besonders relevant. Jeder und jede kann durch den bewussten Umgang mit dem Energieverbrauch im Alltag einen wertvollen Beitrag für die eigene Geldtasche, unsere Umwelt und die Versorgungssicherheit leisten. Jede Kilowattstunde, die eingespart wird, hilft“, sind sich LH Platter, LR Mattle und LHStv Geisler einig.

Land Tirol