Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Landesgebäuden schreitet weiter voran

Von der Sonne direkt in die Steckdose – Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) ermöglichen eine ressourcenschonende und nachhaltige Energieerzeugung.
  • Photovoltaik-Anlagen mit 750 Kilowatt-Peak Gesamtleistung auf Landesgebäuden in Betrieb
  • 2022/23: Ausbau um weitere 1.100 Kilowatt-Peak Leistung geplant
  • Land unterstützt auch Privatpersonen bei Installation von Photovoltaik-Anlagen

Von der Sonne direkt in die Steckdose – Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) ermöglichen eine ressourcenschonende und nachhaltige Energieerzeugung. Für den Ausbau erneuerbarer Energiequellen und dem Weg zur Energieautonomie setzt das Land Tirol daher neben der Wasserkraft voll auf die Solarenergie. Ein Teil dessen ist der Ausbau der PV-Anlagen auf Gebäuden im Einflussbereich des Landes – seien es Bezirkshauptmannschaften, Fachberufsschulen oder auch das Landhaus. Bei allen Neubauten des Landes werden bereits PV-Anlagen installiert. Bis 2030 sollen zudem weitestgehend alle bereits bestehenden und geeigneten Immobilien mit PV-Anlagen ausgestattet werden.

Dieser Ausbau läuft stetig voran, wie ein Blick auf die Zahlen zeigt: Bisher konnten PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 750 Kilowatt-Peak auf Landesgebäuden errichtet werden. Davon wurden alleine 2021 und im ersten Halbjahr 2022 Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 400 Kilowatt-Peak realisiert. Umgerechnet können damit bis zu 167 Tiroler Haushalte mit Strom versorgt werden (der durchschnittlicher Energieverbrauch pro Haushalt in Österreich entspricht etwa 4.500 Kilowattstunden pro Jahr). Die Fläche der verbauten PV-Anlagen entspricht etwa 5.000 Quadratmetern, also fast der Fläche eines Fußballfeldes. Die Errichtung weiterer Anlagen im Ausmaß von etwa 6.500 Quadratmetern und einer Gesamtleistung von rund 1.100 Kilowatt-Peak sind für das aktuelle und bevorstehende Jahr in Projektierung.

„Damit kann der Strombedarf weiterer 245 Haushalte gedeckt werden“, erklärt der für Hochbau zuständige Landesrat Johannes Tratter. „Um unser Ziel zu erreichen, den Energiebedarf bis 2050 aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen klimaschonend zu decken, müssen wir den Ausbau der Solarenergie weiter forcieren. Das Land Tirol nimmt hier auch eine wichtige Vorbildfunktion ein. Die vielen Gebäude im Einflussbereich des Landes bieten mit ihren Dächern ideale Standorte für Photovoltaik. Denn so kann nachhaltig Strom erzeugt werden, gleichzeitig müssen keine zusätzlichen Flächen versiegelt werden. Im Endeffekt befreien wir uns damit aus der Energieabhängigkeit durch andere Staaten und schützen gleichzeitig unser Klima und unsere Umwelt.“

PV-Anlage auf dem Landhaus 2 versorgt 32 Haushalte mit Strom

Unter den bereits errichteten PV-Anlagen findet sich unter anderem die Anlage auf dem Dach des Landhauses 2 in Innsbruck. Auf dem über 3000 Quadratmeter großen Dach konnte dieses Jahr eine 145 Kilowatt-Peak Anlage errichtet werden. Allein diese Anlage deckt den Strombedarf von umgerechnet 32 Haushalten.

„Mit diesem Stromertrag werden einerseits der Gebäudebetrieb, andererseits auch die Elektroautos des Landes mit erneuerbarer Energie versorgt“, sieht LR Tratter einen klaren Mehrfachnutzen.

Bis zu 2.000 Euro pro Kilowatt-Peak für Privathaushalte

Um das langfristige Ausbauziel von 3,9 Terawattstunden Sonnenstrom in Tirol zu erreichen, müssen rund 23,3 Millionen Quadratmeter Modulflächen auf Tirols Dächern installiert werden. Neben den Landesgebäuden werden daher auch private Haushalte mobilisiert: Um künftig eine Wohnbauförderung für einen Neubau beziehen zu können, wird eine PV-Anlage zur Voraussetzung. Das Land Tirol fördert dabei bei Installation einer PV-Anlage jeweils das 6. und 7. Kilowatt-Peak mit bis zu 2.000 Euro pro Kilowatt-Peak. Diese Gelder können zudem mit Förderungen des Bundes und etwaigen Zuschüssen von Gemeinden kombiniert werden. Insgesamt ist in den vergangenen Jahren ein stetiger Ausbau an Solarenergie zu verzeichnen: Über 9.200 Anlagen mit einer Leistung von rund 124 Megawatt-Peak finden sich in Tirol. Damit könnten rund 27.500 Haushalte mit Strom versorgt werden.