Energie ist lebenswichtig, weshalb wir sorgsam mit ihr umgehen müssen. In der e5-Gemeinde Imst lernen das bereits die Jüngsten im Rahmen der Initiative „Energiewichtel im Kindergarten“. Mehrere Wochen experimentierten, forschten, bastelten, spielten und sangen die Kinder des Integrationskindergarten Hermann Gmeiner in Imst zu den Themen Energie und Ressourcen.
„Die Kinder von heute sind die Verbraucherinnen und Verbraucher von morgen - und die Zeit bis 2050 ist begrenzt. Deshalb braucht es Menschen, die den Kindern mitgeben, wie wertvoll Energie ist und wie wir verantwortungsvoll damit umgehen und genau das passiert hier im Kindergarten. Die Pädagoginnen und Pädagogen leisten wertvolle Arbeit, wodurch ein Bewusstsein entsteht, das über den Kindergarten hinaus wirkt“, lobt Energielandesrat LHStv. Josef Geisler das Engagement des Integrationskindergartens in Imst.
Mit dem Energiewichtel-Projekt im diesjährigen Kindergartenjahr wird in Imst ein weiterer Schwerpunkt auf das Zukunftsthema Energie gesetzt.
Von der Energieagentur Tirol im Jahr 2016 ins Leben gerufen, ist das Ziel des Projekts schon die Kleinsten im Land für einen bewussten Umgang mit Energie und unseren endlichen Ressourcen zu sensibilisieren. Was ist Energie? In welchen Lebensbereichen wird sie benötigt und wie kommt der Strom in die Steckdose? Welchen Beitrag kann Jede*r Einzelne leisten, um Energie zu sparen? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des Energiewichtel-Projekts thematisiert und für Kinder verständlich beantwortet. Für die teilnehmenden Kindergärten gibt es vorab einen Einführungsworkshop, bei dem die Ziele, Inhalte und Materialien vorgestellt werden. Gut geschult können die Pädagoginnen und Pädagogen anschließend mit den Kindern ins Energiewichtel-Jahr starten.
Das eigentliche Herzstück des Projekts ist jedoch die laufende Auseinandersetzung mit dem Thema Energie über den Verlauf des gesamten Kindergartenjahres. Die vier „Energiewichtel“ stehen dabei für die erneuerbaren Ressourcen Holz, Sonne, Wasser und Wind und begleiten die Kinder über mehrere Monate. Rund um die Energiewichtel stellt die Energieagentur Tirol eine Vielzahl an praxiserprobten Unterlagen zur Verfügung – die Entscheidung, wie diese eingesetzt werden, liegt bei den Verantwortlichen der jeweiligen Kindergärten.
„Gleich ob Energielieder, Bastelanleitungen oder Ideen für Ausflüge – wir bieten eine bunte Palette an Materialien, auf welche die Pädagoginnen und Pädagogen zurückgreifen und die Zeit mit den Kindern ganz nach eigenem Ermessen gestalten können. Darüber hinaus gibt es gezielte Unterstützung vor Ort. Ausgebildete Referent*innen der Energieagentur Tirol besuchen jeden Kindergarten zwei Mal und spielen und experimentieren mit den Kindern zu den Themen Energie, Ressourcen und Strom“, erklärt Ulrike Umshaus, die zuständige Projektleiterin der Energieagentur Tirol.
Der Geschäftsführer Rupert Ebenbichler ergänzt: „Aktuell werden elf Kindergärten mit 33 Gruppen von der Energieagentur Tirol betreut. Besonders erfreulich – im Netzwerk des Projekts befinden sich mittlerweile 86 Kindergärten, welche mit ihrer Kreativität und ihrem Engagement bedeutende Schritte für eine lebenswerte Zukunft setzen. Insgesamt wurden seit dem Start im Rahmen des Energiewichtel-Projekts über 3.500 Kinder erreicht und so bereits in jungen Jahren für einen effizienten Umgang mit Energie sensibilisiert. So konnte eine starke Basis für ein fossilfreies Tirol in der Zukunft geschaffen werden.“
Mehrere Wochen haben sich die Kinder des „Integrationskindergarten Hermann Gmeiner” intensiv mit den unterschiedlichen Energiewichteln beschäftigt. Dabei wurde zu jedem Thema – Sonne, Wasser, Wind oder Holz – gebastelt, experimentiert, geforscht, gesungen, getanzt und in die Natur gegangen.
„Für uns stehen bei der Arbeit mit den Kindern neben der Wissensvermittlung ein spielerischer Umgang und vor allem der Spaß und die Freude im Vordergrund. Daher haben wir mit den Kindern unter anderem eine spielzeugfreie Zeit mit ausschließlich Spielsachen aus Upcycling Materialien ausprobiert und gemeinsam einen stromfreien Tag pro Woche verbracht. So erfahren die Kinder selbst, wie es ist, wenn bestimmte Ressourcen nicht zur Verfügung stehen und lernen die Relevanz von Energie in unserem Alltag kennen und schätzen“, fasst die Leiterin des Imster Integrationskindergartens Dagmar Neurauter zusammen.
Um auch die Eltern auf den Weg mitzunehmen, wurden diese bereits im Vorfeld in die Planung miteinbezogen und anschließend zu einer Abschlussausstellung eingeladen. Da die Inhalte des Energiewichtel-Projekts bei den Kindern so gut ankommen und auch den Pädagogen und Pädagoginnen am Herzen liegen, wird das Thema Energie auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Kindergartenalltag spielen.
Beim Besuch von Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler präsentierten die Kinder neben einem Energielied auch ihr Wissen rund um den Stromkreislauf.
„Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen – und damit auch die Energiesparer*innen, Entscheider*innen und Gestalter*innen. Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Neugier und Begeisterung die Kinder hier bei der Sache sind. Wenn Kinder früh lernen, wie Strom entsteht und warum wir sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen müssen, ist das ein wichtiger Grundstein für unsere Zukunft – und für ein Tirol, das bis 2050 unabhängig von fossilen Energien ist“, ergänzt LHStv. Josef Geisler abschließend.