Die große Vision dahinter ist die Energieautonomie Tirols bis 2050: der Energieverbrauch soll um 50 Prozent gesenkt und der Anteil erneuerbarer Energien um ein Drittel erhöht werden. Der Weg dahin hat mehrere Etappen, die auf den ersten Blick nicht immer erkennbar sind. Um die nachhaltige Landesentwicklung Schritt für Schritt sichtbarer und messbar zu machen, hat die Landesregierung auf Antrag von LHStvin Ingrid Felipe einen detaillierten Bericht zur Nachhaltigkeit in Tirol veröffentlicht.
Drei Säulen der Nachhaltigkeit: Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt
Anhand von 33 Indikatoren präsentiert der Nachhaltigkeitsbericht mit dem Titel „Welt ins Gleichgewicht! lokal.global“ die nachhaltige Landesentwicklung seit 2000 bis hin zum Status quo Tirols in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Drei Handlungsfelder die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber im Sinne nachhaltiger Entwicklung als Gesamtes gesehen und auf allen Verwaltungsebenen mit einbezogen werden sollten. Der Nachhaltigkeitsbericht kommuniziert die Trends, Fortschritte und den Nachholbedarf in der nachhaltigen Landesentwicklung auf eine für ein breites Publikum verständliche Art und Weise.
Demografische Besonderheiten
Der Bericht startet mit einer Analyse und Beschreibung demografischer Trends. So hat etwa die Bevölkerung Tirols aufgrund Zuzugs aus anderen (Bundes)Ländern zugenommen. Zudem ist die Lebenserwartung mit 79,8 Jahren bei den Männern und 84,4 Jahren bei den Frauen in Tirol höher als im Rest Österreichs. Positive Ergebnisse gibt es auch im Bereich Ausbildung. Der Pflichtschulabschluss ist vielen nicht mehr genug, höhere Schulen und Hochschulen sind von Männern und Frauen gut besucht und mit der Forschungsquote hat man das EU 2020-Ziel von drei Prozent bereits überschritten. Das viele Lernen scheint sich auszuzahlen, der Arbeitsmarkt floriert. Mehr Erwerbstätige, niedrige Arbeitslosenquote, höheres Pro-Kopf-Haushaltseinkommen und steigendes Bruttoregionalprodukt sind die Konsequenz.
Energetisches Tirol
Trotz wachsender Bevölkerungszahl, ist der energetische Endverbrauch pro Person in Tirol seit 2004 zurück gegangen und lag 2012 bei 131 Gigajoule pro Person. Doch Tirol rückt nicht nur seinem Ziel, bis 2050 den Energieverbrauch zu halbieren näher, sondern ist auch auf dem besten Weg den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Seit 2005 hat der Anteil erneuerbarer Energieträger um etwa zehn Prozent zugenommen. Der Verkehrssektor bleibt der mit Abstand größte Emittent von Treibhausgasen, obwohl die Verkehrsentwicklung seit 2007 stagniert und immer mehr Tiroler und Tirolerinnen zu Fuß, mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind.
Die Ergebnisse bestätigen uns in unserer Überzeugung, dass die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Tirol Früchte trägt und die gesetzten Ziele von Tirol2050 schaffbar sind.