Zu blass, zu dick, zu groß: Ein nicht zu geringer Anteil der Tiroler Gemüseernte wird aussortiert und entsorgt, da er nicht den Marktvorgaben entspricht – mit beträchtlichen Folgen für die regionale Wirtschaft und Umwelt.
„Der erste Gedanke zum Thema Energieautonomie geht oft in Richtung E-Mobilität, Energiesparen oder energieeffizientes Bauen. Dabei ist das Feld viel breiter und auch die Verschwendung von Lebensmitteln kostet uns Energie“, erklärt Projektmanagerin Claudia Sacher.
Das EU-geförderte Projekt STREFOWA, an dem die ATM als Tiroler Partner arbeitet und aus dem Karakter-Ernte entstanden ist, hat gleich zwei Ausprägungen, die das Zeug zum Puzzleteil für die Vision TIROL 2050 haben:
Vermeidung von Lebensmittelabfällen – jedes essbare Produkt, das im Abfalleimer landet, hinterlässt einen Fußabdruck. Zum Beispiel eine weggeworfene Kartoffel: Sie wurde unter Energieaufwand gepflanzt und geerntet, weiterverarbeitet, verpackt und transportiert. Das Potenzial, hier Energie einzusparen, ist groß. Es gilt, produzierte Mengen tatsächlich auch zu nutzen.
Sinnvolle Verwertung unvermeidbarer biogener Abfälle – natürlich kann nicht jedes Gramm Lebensmittelabfall vermieden werden. In einer zweiten Ebene setzt sich STREFOWA für die sinnvolle Verwertung von biogenen Abfällen ein. Biomasse soll für TIROL 2050 zu einer der vier Energiequellen der Zukunft werden (neben Umweltwärme, Wasserkraft und Sonnenenergie).