Als moderne Mobilitätsdrehscheibe im Tiroler Unterland wird sich der Bahnhof Fritzens-Wattens künftig präsentieren. Die Finanzierung des Landesanteils von knapp 14 Millionen Euro für das Großprojekt wurde gestern, Dienstag, von der Tiroler Landesregierung beschlossen. Insgesamt werden für die umfangreichen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen rund 94,4 Millionen Euro veranschlagt, die von Land Tirol, ÖBB und den Gemeinden getragen werden.
Der Bahnhof im Gemeindegebiet von Fritzens wird täglich von zahlreichen PendlerInnen aus den umliegenden Gemeinden bzw. mit Arbeitsplatz in der Region genutzt. Aktuell fehlt es unter anderem an ausreichend Parkmöglichkeiten und einem Wartebereich. Zudem ist der Bahnhof derzeit noch nicht barrierefrei. Das wird nun geändert: Bis zum Jahr 2025 finden umfangreiche Umbau- und Neubauarbeiten statt und sollen den Bahnhof in ein Vorzeigeprojekt verwandeln.
Die Vorteile liegen für Mobilitätslandesrat René Zumtobel auf der Hand: „Die barrierefreie Gestaltung aller Bahnhöfe und Haltestellen in Tirol ist bei jedem Um- bzw. Neubau selbstverständlich. Doch das Projekt in Fritzens-Wattens bringt noch zahlreiche weitere Verbesserungen, insbesondere für den öffentlichen Verkehr und den Radverkehr. Damit steigt die allgemeine Verkehrsqualität in der Region. So stelle ich mir nachhaltigen, attraktiven Personennahverkehr vor.“
Der Weg zum Bahnhof wird künftig über einen modernen Fußgänger- und Radfahrsteg sowohl von Fritzens als auch von Wattens aus möglich sein. „Damit können all jene, die zu Fuß oder mit dem Rad zum Bahnhof kommen, die Straße meiden und gelangen direkt zum Bahnhof, den Bahnsteigen und dem eigens errichteten Bike+Ride-Deck mit Platz für 160 Fahrräder. Zudem wird damit auch eine direkte Radverbindung zwischen Fritzens und Wattens geschaffen, was für die Region ein enormer Mehrwert ist“, weiß der für das Tiroler Radwegkonzept zuständige LHStv Georg Dornauer. Bisher musste man, um von Wattens nach Fritzens mit dem Fahrrad zu gelangen, entweder die mit dem Rad nicht befahrbare Unterführung des Bahnhofs nutzen oder einen großen Umweg über die Landesstraße nehmen.
Im Zuge der Umbauarbeiten wird die Verkehrssicherheit rund um den Bahnhof erhöht. Ein neuer Kreisverkehr wird die Landesstraße mit dem Bahnhofsvorplatz verbinden.
„Die Zufahrt zum Bahnhof ist von Wattens aus bisher nur über eine ungeregelte Kreuzung in einer Kurve möglich. Das Gesamtkonzept in Fritzens-Wattens zeigt auf, wie eine moderne Mobilitätsdrehscheibe aussehen kann. Dabei geht es nicht nur um die Modernisierung des eigentlichen Bahnhofs, sondern auch um die Verkehrssituation im Außenbereich“, ist auch der für Landesstraßen zuständige LHStv Josef Geisler überzeugt von den Umbauplänen.
Noch im heurigen Jahr beginnen die Gleisbauarbeiten im Bahnhofsbereich. Damit die Züge künftig barrierefrei erreicht werden können, werden auch die Inselbahnsteige angehoben und Aufzüge errichtet. 2024 folgen die weiteren Arbeiten, wie die Errichtung des Parkdecks und der Stege – 2025 sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen werden. Der Landesanteil von knapp 14 Millionen Euro ist über den Tiroler Vertrag II, im Rahmen dessen insgesamt 55 Millionen Euro vom Land in 18 Verkehrsstationen investiert werden, gedeckt.
„Fritzens-Wattens ist mit seinem großen Einzugsgebiet an Einwohnerinnen und Einwohnern sowie zahlreichen einpendelnden Arbeitskräften bereits jetzt ein wichtiger Punkt in der Tiroler Mobilitätskarte. Durch die Modernisierungen wird die Attraktivität dieses wichtigen Bahnhofs im Unterinntal weiter gesteigert“, ist LR Zumtobel überzeugt. „Was mich zudem besonders freut ist, dass wir genügend Abstellplätze für Pkw haben werden, sodass auch Personen aus Umlandgemeinden ihre Autos nur für die ,letzte Meile‘ nutzen müssen und den Großteil ihrer täglichen Wegstrecke umweltschonend mit dem Zug zurücklegen können.“
Mobilität ist eine wichtige Säule in der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie.
„Um den Klimawandel abzumildern und unsere Natur zu schützen ist klar, dass wir von individuellen Pkw-Fahrten mit fossilen Antrieben abkommen müssen. Damit die Menschen verstärkt auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, braucht es auch ein entsprechendes Angebot. Wir sind in Tirol auf einem guten Weg und verbessern die Öffi-Landkarte in Tirol kontinuierlich durch bessere Takte, attraktive Tarifmodelle und – wie in Fritzens-Wattens – den Ausbau der Infrastruktur“, so LR Zumtobel.