Mehr Lebensqualität durch aktive Mobilität in Tirols Gemeinden

„Radfahren und zu Fuß gehen sind nicht nur die günstigsten und umweltverträglichsten Verkehrsmittel, sondern auch die sozial gerechtesten, gesündesten und kommunikativsten Mobilitätsformen“.
  • Land unterstützt bei der Förderung des Fuß- und Radverkehrs
  • Als Ziel in der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie verankert
  • 5,5 Millionen Euro bis 2030 aus dem Mobilitätsprogramm
  • Positive Beispiele sollen weitere Gemeinden ermutigen

„Radfahren und zu Fuß gehen sind nicht nur die günstigsten und umweltverträglichsten Verkehrsmittel, sondern auch die sozial gerechtesten, gesündesten und kommunikativsten Mobilitätsformen“, ist LHStvin Ingrid Felipe überzeugt. „Um den Anteil aktiver Fortbewegung zu erhöhen, wollen wir landesweit die Sicherheit der RadfahrerInnen und FußgeherInnen verbessern, das Wegenetz weiter attraktivieren und die Aufenthaltsqualität in Dorf- und Stadtkernen erhöhen.“ Diese Schwerpunkte wurden von der Tiroler Landesregierung im beschlossenen Klimaleitantrag, wie auch in der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie festgeschrieben. Eine hochwertige Infrastruktur ermöglicht es, Alltagswege schnell, sicher und direkt mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen, womit gleichzeitig auch weniger Stau, Lärm und Feinstaub produziert und damit die Lebensqualität für alle in Tirol lebenden Menschen gesteigert wird.

Das Land Tirol unterstützt Gemeinden auf vielfältige Art und Weise, den Fuß- und Radverkehr zu fördern und das Angebot vor Ort zu verbessern. Nach der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie wurde auch die Fortsetzung des Mobilitätsprogramms „Tirol Mobil“ beschlossen. Mit 1. Jänner 2022 gelten die neuen Richtlinien des Programms, in dem die Schwerpunkte Fuß- und Radverkehr, öffentlicher Verkehr und E-Mobilität gefördert werden. Das neue Mobilitätsprogramm unterstützt sowohl bewusstseinsbildende Maßnahmen, Planungen und Konzepte als auch Investitionskosten für emissionsarme und nachhaltige Mobilitätsvorhaben, wie Radabstellanlagen oder (E-) Transportfahrräder. Neben dem Standardfördersatz können Gemeinden mit dem absolvierten „Mobilitätscheck“ einen erhöhten Fördersatz beziehen. „Mit dem Tiroler Mobilitätsprogramm verfolgen wir einen integrativen Ansatz und bieten umfassende Unterstützungsleistungen auf verschiedensten Ebenen für Gemeinden. Gemeinsam können wir den Weg zur nachhaltigen Mobilität bewerkstelligen“, ist Ekkehard Allinger-Csollich, Vorstand der Abteilung Mobilitätsplanung überzeugt. Bis 2030 stehen in Summe 5,5 Millionen Euro für Gemeinden, Schulen und gemeinnützige Vereine bereit.

Die Gemeinde Prutz hat nach Möglichkeiten gesucht, den durch starken Verkehr belasteten Dorfplatz zu erneuern. Unter Mitwirkung der Bevölkerung, den Wirtschaftstreibenden, der Kaufmannschaft und der Gemeindevertretung wurde die Idee einer Begegnungszone entwickelt. Die Verkehrsberuhigung, die mit mehr Platz für zu Fuß-Gehende und Radfahrende einhergeht, zeigt bereits ihre vielfältigen Effekte. Zu-Fuß-Gehende und Radfahrende haben seit der Eröffnung im Sommer 2019 mehr Platz, die Lärm- und Emissionswerte sind geringer und der Dorfplatz wird neben der alltäglichen Nutzung auch für kulturelle Feste und Märkte genutzt. Die Begegnungszone Prutz ist die erste Begegnungszone entlang einer Landesstraße in Tirol.

Die Marktgemeinde Zirl, heuer als Siegerin des „Mobilitätspreises“ im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche ausgezeichnet, hat in den vergangenen Jahren mehrere Maßnahmen unternommen, um den Radverkehr zu fördern. So gibt es seit einem Jahr zwei Radbeauftragte, die sich um die Belange der Fahrräder und ihrer BesitzerInnen kümmern. 2019 wurde mit der Radbrücke, welche die Gemeinde mit dem Innradweg verbindet, ein großes Infrastrukturprojekt umgesetzt. Im Rahmen der Teilnahme am PRO-BYKE Projekt wurden vielzählige Maßnahmen ausgearbeitet, um die Gemeinde radfreundlicher zu gestalten. Diese fließen in ein Radkonzept mit ausgewiesenen Radrouten ein. Durch die Errichtung von Radabstellanlagen, einer durchgeführten Unfallanalyse bis hin zur Erstellung einer digitalen Radkarte gilt Zirl als Vorzeigegemeinde, die sich dem Thema Radverkehr auf verschiedensten Ebenen mit großem Engagement widmet.

„Das Land hat ein breites Beratungsangebot, leistet finanzielle Beiträge bei Infrastrukturvorhaben und liefert auch das notwendige Mobilitäts-Know-How, um Gemeinden bei ihren Plänen zu mehr Aktiv-Mobilität zu unterstützen. Viele Tiroler Gemeinden gehen bereits mit gutem Beispiel voran und haben zukunftsweisende Projekte umgesetzt. Jetzt gilt es noch weitere Gemeinden für derartige Vorhaben zu gewinnen. Damit positionieren sich die Gemeinden als zeitgemäße und nachhaltige Orte und leisten damit einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität“, sagt Mobilitätslandesrätin Felipe.