Neuer Leitfaden für Gemeinden

Mobilität in allen Facetten denken
  • Die 277 Tiroler Gemeinden als wichtige Partner bei der Mobilitätswende
  • Gut geplant ist halb gewonnen: Mobilitätskonzept als Grundlage
  • Unterstützung bei Planung und Umsetzung durch das Land Tirol

„Mobilität beginnt direkt vor der eigenen Haustür. Und damit sind letztlich auch unsere 277 Tiroler Gemeinden ausschlaggebend dafür, welche Mobilitätsformen den Menschen im Alltag zur Verfügung stehen“, ist Tirols Mobilitätslandesrat René Zumtobel überzeugt.

„Mit dieser großen Aufgabe lassen wir die Gemeinden aber nicht alleine. Zahlreiche Angebote vonseiten des Landes für die Planung und Umsetzung von Radwegen, sicheren Fußgänger*innenmöglichkeiten, öffentlichem Verkehr und vielem mehr stehen ebenso zur Verfügung wie finanzielle Mittel“, so der Landesrat, der auch auf die zahlreichen Projekte zum Thema klimaschonende Mobilität in den Gemeinden verweist, die im Rahmen der heute startenden Europäischen Mobilitätswoche in ganz Tirol vor den Vorhang geholt werden.

Eine Informationsbroschüre zum Thema „Mobilitätskonzept in der Gemeinde“ wurde erst kürzlich an alle 277 Bürgermeister*innen in Tirol verschickt und soll den Weg von der ersten Mobilitäts-Idee bis zur finalen Umsetzung weiter erleichtern. Mit diesem Informationsfolder sollen die Gemeinden bei der Planung und Gestaltung der kommunalen Mobilität anhand einer Checkliste mit Impulsen und konkreten Beispielen unterstützt werden.

Jede Gemeinde ist anders – gute Planung ist der Schlüssel zum Erfolg

Zerstreute Weiler oder herausfordernde Hanglagen, viel Durchzugsverkehr oder idyllische Abgeschiedenheit, Öffi-Knotenpunkt oder bislang wenig Anbindung an das tirolweite Bus- und Bahnnetz:

„Jede Gemeinde in Tirol ist anders, ein Schema F kann es in Sachen Mobilität entsprechend nicht geben. „Entscheidend ist ein gut durchdachtes individuelles Konzept“, weiß LR Zumtobel und betont: „Unsere Städte und Dörfer sind mit der Zeit gewachsen und dabei wurde oft wenig Bedacht auf die Mobilität genommen. So kann es vorkommen, dass eine Schule fußläufig nicht für alle Kinder in der Gemeinde sicher erreichbar ist, der Supermarkt am Ortsrand liegt oder der Bahnhof außerhalb ist und nur mit Pkw oder Fahrrad schnell erreicht werden kann. All diese Gegebenheiten müssen bei der Erstellung eines Mobilitätskonzepts bedacht werden, damit Verbesserungen für jede Bevölkerungsgruppe erreicht werden können.“

Mobilität ist vielfältig

Sichere Fußwege zur Schule, gut einsehbare und geregelte Kreuzungsmöglichkeiten für Kinder und auch ältere Menschen, ausreichend Platz für Fahrräder, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, verkehrsberuhigte Zonen, barrierefreie Haltestellen – Mobilität hat viele Facetten. Jeder Mensch ist im Alltag multimodal unterwegs, also auf unterschiedliche Mobilitätsformen angewiesen. Ein klassisches Beispiel wäre etwa der Weg mit dem Fahrrad zum Bahnhof, von dort aus weiter mit dem Zug und ab dem Zielbahnhof dann zu Fuß.

„Damit alle effektiv, sicher und im Idealfall umweltschonend von A nach B kommen, muss genau diese Mulitmodalität in der Gemeinde unkompliziert möglich sein. Der Wechsel zwischen den Fortbewegungsmitteln soll einfach und sicher möglich sein. So kann es gelingen, immer mehr Menschen dazu zu bewegen, das Auto in der Garage zu lassen und sich stattdessen zu Fuß, mit den Öffis oder mit dem Fahrrad auf den Weg zu machen“, sagt LR Zumtobel.

Neben der neuen Informationsbroschüre, die die wichtigsten Schritte zum Mobilitätskonzept kompakt zusammenfasst, bieten zahlreiche weitere Publikationen des Landes Tirol Hilfestellungen für Gemeinden. Das Land Tirol stellt den Gemeinden darüber hinaus viele Planungsgrundlagen zur Verfügung: Unter anderem können digitale Daten zu Verkehrsinfrastrukturen, Verkehrsdaten von Rad- und Kfz-Zählstellen oder auch Erreichbarkeitsanalysen bei der zuständigen Abteilung Mobilitätsplanung angefragt werden.