Photovoltaik hat in Tirol um zwölf Prozent zugelegt

Energiemonitoring-Bericht 2019: Pro-Kopf-Energiebedarf gesunken, Gesamtbedarf stabil


Die Entkopplung des Energiebedarfs von der Einwohner- und Wirtschaftsentwicklung hält an, und der Pro-Kopf-Energiebedarf pro TirolerIn ist seit 2005 um 6,5 Prozent gesunken. Im Vergleich zu 2005 ist der Gesamtenergiebedarf aber aufgrund der dynamischen Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung um 1,7 Prozent gestiegen. Der Anteil erneuerbarer Energieträger lag in Tirol 2018 mit 45,6 Prozent deutlich über dem Österreichschnitt von 33,4 Prozent. 55 Prozent des derzeitigen Energiebedarfs in Tirol werden derzeit durch die fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle gedeckt. Bei der Photovoltaik konnte Tirol von 2018 auf 2019 in der Anschlussleistung der installierten Anlagen um zwölf Prozent zulegen. Das sind einige der zentralen Ergebnisse aus dem aktuellen Tiroler Energiemonitoring 2019.

„Wir machen gute Fortschritte in Richtung Energiewende, aber wir haben noch einen Großteil des Weges in eine erneuerbare Energiezukunft vor uns“, fasst Energielandesrat LHStv Josef Geisler den Statusbericht zur Umsetzung der Tiroler Energiestrategie zusammen. Bis zum Jahr 2050 will Tirol energieautonom sein, das heißt, aus fossilen Energieträgern aussteigen und seinen Energiebedarf bilanziell aus heimischen, erneuerbaren Energieträgern decken. Dazu ist es notwendig, den Energiebedarf deutlich zu reduzieren und sämtliche in Tirol verfügbaren Ressourcen von der Wasserkraft über die Sonnenenergie und die Biomasse bis hin zur Umweltwärme bestmöglich zu nutzen.

Rückenwind durch Konjunkturpakete
„Die Energiewende wird durch die im Rahmen der Konjunkturpakete von Land und Bund beschlossenen Unterstützungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau erneuerbarer Energieformen weiter Fahrt aufnehmen“, erwartet LHStv Geisler. Eine große Herausforderung sieht der Energiereferent im raschen Ausbau der Photovoltaik (PV): „Wenn uns der Bund lassen würde, könnten wir seitens des Landes auf die PV-Förderungen noch etwas drauflegen und damit die Gewinnung von Sonnenstrom noch attraktiver machen. Derzeit ist das aber nicht möglich. Die Bundesförderung schließt eine zusätzliche Landesförderung aus.“ Ein limitierender Faktor in der Umsetzung von PV-Projekten sei außerdem die Verfügbarkeit von Professionisten. Hier kommt es bereits jetzt teilweise zu Wartezeiten.

Im Jahr 2019 wurde der PV-Ausbau in Tirol von Bund und Land mit über zehn Millionen Euro unterstützt. Die Zahl der PV-Anlagen mit Netzanschluss stieg 2019 gegenüber dem Vorjahr und zehn Prozent, die Anschlussleistung erhöhte sich um zwölf Prozent. In Tirol gab es Ende des vergangenen Jahres mehr als 8.100 PV-Anlagen mit Netzanschluss.

Bereitschaft zu Investitionen
Die Bereitschaft der TirolerInnen in die Energiewende und in den Klimaschutz zu investieren ist jedenfalls da. Laut einer aktuellen Umfrage von „Tirol 2050 energieautonom“ wollen 14 Prozent der Befragten in den nächsten Jahren in ein nachhaltiges Heizsystem investieren. Zwölf Prozent der Befragten planen eine thermische Sanierung und weitere elf Prozent wollen eine Photovoltaik-Anlage installieren.