Der PV-Boom in Tirol ist nach wie vor ungebrochen, wie aktuelle Zahlen des Landes Tirol zeigen. Allein im vergangenen Jahr kamen 10.200 neue PV-Anlagen dazu, womit die Gesamtanzahl auf 24.700 gestiegen ist. Um den Energiebedarf Tirols in der Zukunft aus erneuerbaren Energiequellen decken zu können, ist die Nutzung der Sonnenkraft unerlässlich. 2050 soll deshalb ein Drittel des Stroms von Photovoltaikanlagen erzeugt werden. Durch die seit 2024 gültige Umsatzsteuerbefreiung, die zusätzliche Stromspeicherförderung des Landes Tirol und die Möglichkeit Photovoltaikstrom im Rahmen von Energiegemeinschaften zu verkaufen, ist die Nutzung von Sonnenenergie nach wie vor auch für Privatpersonen attraktiv.
Mit TIROL 2050 energieautonom hat Tirol eine klare Vision. Und zwar genauso viel Energie im Land erzeugen, wie verbraucht wird, und noch dazu frei von fossilen Energieträgern. Damit das gelingen kann, soll im Jahr 2050 rund ein Drittel des Strombedarfs aus Sonnenkraft gedeckt werden. Das entspricht ungefähr der Energieerzeugung von 27 Millionen Quadratmetern PV-Fläche.
„Damit wir dieses Ziel erreichen, ist es notwendig, Schritt für Schritt nahezu alle geeigneten Dächer bestmöglich mit PV-Modulen zur Sonnenstromproduktion zu nutzen. Jedes einzelne Modul, das wir heute aufs Dach bringen, bringt uns dem Ziel TIROL 2050 einen Schritt näher und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende“, ergänzt Bruno Oberhuber, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol, und setzt auf weiteren PV-Ausbau in Tirol.
Dabei spielen nicht nur Großanlagen eine Rolle, sondern vor allem auch Anlagen auf privaten Ein- und Mehrfamilienhäusern sind ein zentraler Baustein.
Die PV-Anlage am eigenen Dach trägt nicht nur dazu bei, das Ziel von TIROL 2050 zu erreichen, sondern kommenden Generationen eine fossilfreie Energieerzeugung zu ermöglichen. Denn in der Nutzung von Sonnenstrom stecken ungeahnte Potenziale. Zum einen ist die Energieerzeugung aus der Sonne mithilfe von PV-Anlagen selbst effizient und zum anderen ist die weitverbreitete Meinung, dass der überschüssige Strom aus der PV-Anlage nicht oder nur schwer gespeichert werden kann, nicht korrekt. Mit Lithium-Ionen-Speichern gibt es eine effiziente Möglichkeit den überschüssigen Strom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen. Neben der Optimierung des eigenen Nutzungsverhaltens spielt auch die Kombination von PV-Anlage und Wärmepumpe eine zentrale Rolle, denn sie bietet eine energieeffiziente Möglichkeit, um fossilfrei zu heizen. Zusätzlich wird durch das Laden eines E-Autos die Energie aus der eigenen PV-Anlage zu einem späteren Zeitpunkt nutzbar. Diese wird für die E-Mobilität eingesetzt und es muss weniger Strom zugekauft werden.
Einen weiteren Vorteil bieten Energiegemeinschaften. Im Rahmen solcher kann Strom zu höheren Preisen verkauft werden, als wenn er beispielsweise direkt ins Netz eingespeist wird. So wird die Überproduktion auch für Betreiber*innen attraktiv. Im Rahmen von Energiegemeinschaften wird der Strompreis direkt zwischen den einspeisenden Teilnehmer*innen und den Abnehmer*innen verhandelt. Dadurch liegt er meist unter dem marktüblichen Preis für die Abnehmer*innen, aber über dem Einspeisetarif für die Produzierenden, sodass für beide Seiten Vorteile entstehen. Zusätzlich entsteht für beide Parteien eine Preis- und damit auch eine Planungssicherheit, da der Tarif im Vorhinein verhandelt und für einen fixen Zeitraum festgelegt wird. Aktuell lockt eine attraktive Förderlage für Sonnenstrom – ein weiterer Grund für eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach.
Durch die seit heuer gültige Umsatzsteuerbefreiung wurde die Photovoltaik- und Stromspeicher-Förderung stark vereinfacht. Seit Anfang 2024 sind alle Anlagen bis 35 Kilowatt-Peak (kWp) bei Wohngebäuden von der Umsatzsteuer befreit. Insgesamt fallen die Investitionen dadurch nicht nur geringer aus, sondern die Förderquote ist mit 20 Prozent Umsatzsteuerbefreiung auch deutlich höher als 2023 (Förderquoten 2023 von ca. 10-12 Prozent). Zusätzlich fördert das Land Tirol mit der Wohnbauförderung wie in der Vergangenheit jedes kWp mit max. 250 €. Bei Anlagen bis zu 20 kWp können somit noch einmal bis zu maximal
5.000 € bezogen werden. Und auch für Stromspeicheranlagen gibt es seit Anfang des Jahres eine Förderung des Landes. Diese beträgt 150 € pro kWh Speicherkapazität und ist mit zehn Kilowattstunden und maximal 1.500 € begrenzt. Gefördert werden sowohl die ersten zehn kWh neuer Speicher als auch die Erweiterung auf zehn kWh. Dadurch wird die Kombination aus Photovoltaik-Anlage und Stromspeicher nicht nur eine sinnvolle, sondern auch eine äußerst attraktive Investition.