Stündliche Busverbindung zwischen Jenbach und Tegernsee

Ausbau der Öffi-Verbindungen zwischen Tirol und Bayern geplant
  • Stündliche Busverbindung zwischen Jenbach und Tegernsee über den Achenpass in Ausarbeitung
  • Euregio Schwaz, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach (SBM) arbeitet an Umsetzung
  • Projektpräsentation in den Gemeinden im Juni geplant

Mit dem Bus von Jenbach nach Tegernsee und wieder zurück – und das im Stundentakt. Dieses Kooperationsprojekt wurde bereits zum Start der Euregio Schwaz, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach (Euregio SBM) sowie beim Verkehrsforum Tegernsee angekündigt. Seitdem wird intensiv an der Umsetzung gearbeitet. B haben sich der Bezirkshauptmann von Schwaz, Michael Brandl, und Landrat Olaf von Löwis (Miesbach) im Rahmen ihrer Euregio-Partnerschaft getroffen, um die nächsten Schritte zu besprechen. Noch im Juni soll das Projekt in den Gemeinden vorgestellt werden, damit diese in weiterer Folge einen Beschluss fassen können. Der Start der stündlichen Bus-Verbindung ist für 2025 geplant.

Auch Mobilitätslandesrat René Zumtobel zeigt sich von der Initiative begeistert: „Fakt ist, dass Herausforderungen, die der Verkehr mit sich bringt, nur gemeinsam und über die Bezirks- und Landesgrenzen hinaus gelöst werden können. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs – auch grenzüberschreitend – ist mir ein großes Anliegen und es freut mich, dass die Planungen für die verbesserte Busverbindung über den Achenpass Fahrt aufnehmen. Diese Verbindung hat einen klaren Mehrfachnutzen – wir schaffen ein attraktives neues Öffi-Angebot, reduzieren den Individualverkehr und entlasten damit die Bevölkerung und das Klima gleichermaßen.“  

„Die Euregio SBM arbeitet laufend daran, gemeinsame Projekte im Sinne der Bevölkerung aller drei Landesteile umzusetzen. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Optimierung des grenzüberschreitenden öffentlichen Nahverkehrs über den Achenpass. Denn damit würden wir unsere Regionen im wahrsten Sinne des Wortes näher zusammenbringen und somit dem Leitbild der Euregio einer engen und nachhaltigen Zusammenarbeit gerecht werden“, so BH Brandl.

Aktuell kommt man nur zwei Mal am Tag mit dem Bus vom Tegernsee zum Achensee und zurück – einmal vormittags, einmal nachmittags. Um die Regionen zu verbinden, den Verkehr zu reduzieren und damit die Attraktivität der Orte zu steigern, haben sich die Nachbarregionen an einen Tisch gesetzt.

„Bei der Einrichtung einer direkten Buslinie ist auch der Tourismus ein nicht zu unterschätzender Faktor“, sagt Landrat von Löwis.

Grenzüberschreitende Wanderungen oder Skitouren seien mit dem um eine stündlich verkehrende Linie erweiterten Angebot auch ohne An- oder Heimreise per Auto möglich.

„Herausforderungen sind auf beiden Seiten der Grenze ähnlich. Wir wollen unser Potential nutzen, um gemeinsam schlagkräftiger zu werden“, so der Landrat.

Der weitere Fahrplan

Der Bezirk Schwaz und der Landkreis Miesbach möchten das Projekt gemeinsam finanzieren und über die Euregio planen. Vorerst muss die neue Verbindung aber noch in den Kreisgremien sowie in den Tiroler Gemeinden vorgestellt und von ihnen beschlossen werden. Die Präsentation soll im Juni dieses Jahres stattfinden. Sollten auch die Gemeinden hinter dem Projekt stehen, wird der Verkehrsverbund Tirol (VVT) als Umsetzungspartner das Vergabeverfahren im nächsten Jahr starten. 2025 könnte dann voraussichtlich eine direkte öffentliche Verkehrsverbindung zwischen Tegernsee und Achensee bis ins Inntal entstehen.

Die Euregio SBM ist im November 2021 zwischen den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und dem Bezirk Schwaz gegründet worden. Für 2023 legt die Euregio SBM den Fokus auf nachhaltigen Tourismus, Mobilität und New Work. Informationen zu Förderungen und Projekteinreichungen gibt es unter www.euregio-sbm.eu.

Grenzüberschreitender Öffi-Verkehr als Teil des Regierungsprogramms

Die Verbesserung und der Ausbau des grenzüberschreitenden öffentlichen Nahverkehrs steht auch im aktuellen Regierungsprogramm als klares Ziel definiert:

„Nach der bereits fixierten Direktbusverbindung zwischen Landeck und Mals (Südtriol), die mit dem kommenden Fahrplanwechsel kommen wird, bringen wir nun auch eine attraktivere Busverbindung zwischen Jenbach und Tegernsee auf den Weg. Derartige Mobilitätsangebote sind wichtig in einem geeinten Europa, denn Mobilität endet nicht an Grenzen, Menschen leben und denken in Wegen“, zeigt sich LR Zumtobel mit den Fortschritten zufrieden.