Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie „Leben mit Zukunft“

Tiroler Landesregierung fasste Grundsatzbeschluss

Die Landesregierung hat heute, Dienstag, die neue Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie „Leben mit Zukunft“ beschlossen. Diese fokussiert den Zeithorizont 2030 und dient als Wegweiser für die Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Das rund 80 Seiten umfassende Dokument nennt dabei Ziele und Handlungsschwerpunkte, um die komplexen und drängenden Herausforderungen wie den Klimawandel, soziale Ungleichheiten oder die Erschöpfung natürlicher Ressourcen bewältigen zu können. „Die heute beschlossene Strategie legt den Grundstein für einen langfristigen Prozess, in dem Tirol als lebenswertes, sozial gerechtes, ökologisch vielfältiges und wirtschaftlich leistungsfähiges Land erhalten und gestärkt wird“, sind sich LHStvin Ingrid Felipe und LR Anton Mattle bei der Präsentation einig. „Gleichzeitig geht es darum, dass wir unseren Nachkommen ein lebenswertes Umfeld übergeben – Stichwort enkeltaugliches Tirol. Bereits im Jahr 2014 haben wir uns dazu bekannt, bis 2050 energieautonom zu werden und uns vollständig von fossilen Energieträgern zu verabschieden“, weiß Nachhaltigkeitsreferentin LHStvin Felipe, „wiewohl es in vielen Bereichen noch größerer Anstrengungen bedarf, um unserer ökologischen und sozialen Verantwortung gerecht zu werden, insbesondere in wesentlichen Transformationsfeldern wie dem Klimaschutz, der Klimawandelanpassung oder der gesamten Mobilität. Die vorliegende Nachhaltigkeits- und Klimastrategie stellt hierfür eine fundierte Grundlage dar.“

Entscheidungs- und Handlungsgrundlage zur Erreichung der Klimaziele

Die Strategie ist eine bedeutende Entscheidungs- und Handlungsgrundlage für die Tiroler Landesregierung und stellt den Beitrag des Landes zur Erreichung der Klimaziele, dar. „Die ganzheitliche Betrachtung der gewählten Schwerpunkte verdeutlicht die Notwendigkeit der sektorübergreifenden Zusammenarbeit und des gemeinsamen Handelns, um die umfangreichen Herausforderungen für eine klimafitte und krisenfeste Zukunft bewältigen zu können. In diesem Sinne soll das Strategiepapier auch den Beteiligten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft sowie allen Tirolerinnen und Tirolern als Orientierungsrahmen für die ökologische und ökonomische Weiterentwicklung Tirols dienen“, ist Wirtschaftslandesrat Mattle überzeugt. Die Schwerpunkte der Strategie bilden die sechs Handlungsfelder „Energie und Klimaschutz“, „Mobilität und Infrastruktur“, „Gebäude und Raumordnung“, „Wirtschaft und Regionalentwicklung“, „Klimawandelanpassung“ und „Landesverwaltung als Vorbild“. Darüber hinaus werden unter anderem die Themen „Biodiversität“, „Niemanden zurücklassen“ oder „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Form von übergeordneten Leitlinien in den Mittelpunkt gestellt.

Von der Strategie in die Umsetzung

„Erst wenn wir alle Teile unserer Gesellschaft eingebunden und mitgenommen haben, kann sich Nachhaltigkeit vollständig entfalten“, betont LHStvin Felipe. „Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist ein gelingendes Zusammenspiel zwischen vorausschauender Politik und verantwortungsbewusstem Wirtschaften unter breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft. Mein Dank gilt daher insbesondere jenen, die sich im Rahmen der öffentlichen Beteiligung und Begutachtung in den Prozess eingebracht und damit einen wertvollen Beitrag für die Erarbeitung des Strategiepapiers geliefert haben.“

Die Beschlussfassung der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie ist der Beginn einer Transformation – nun soll an der Umsetzung der Strategie gearbeitet werden. Als nächster Schritt wird ein Maßnahmenprogramm erarbeitet, um die definierten Ziele auf konkrete Umsetzungsmaßnahmen zu übertragen. Acht im Vorfeld formulierte „Leuchtturmprojekte“, darunter die Initiative „Klimafitter Bergwald“, die Initiative „Doppelplus 2.0“ oder das Tourismusprojekt „Clean Alpine Regions“ geben hier bereits die Richtung vor und veranschaulichen den Pfad zur Erreichung der Strategieziele.