30. September 2021

Wie kann die Wärmewende in Tirol gelingen?

Raus aus Öl und Erdgas mit erneuerbaren Wärmenetzen der Biowärme Tirol

Mit der Erarbeitung der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie und dem Leitantrag „Land und Klima schützen“ werden die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu einem zentralen Zukunftsanliegen in Tirol. Aktuell liegt der Anteil an erneuerbarer Energie in Tirol bei 45%. Neben Wasserkraft (ca. 59%) gehört Biomasse (ca. 36%) zu den zwei Säulen der erneuerbaren Energieversorgung des Bundeslandes. Die restlichen ca. 5% übernehmen Umgebungswärme, thermische Solaranlagen und PV. 

Als Biowärme Tirol (ehemals Tiroler Heizwerkverband) haben die 40 Mitgliedsbetriebe in den letzten 30 Jahren ca. 80 Anlagen realisiert. Die Bandreite reicht von kleinen Mikronetzen bis hin zur Versorgung von Bezirkshauptstädten wie Lienz, Imst und Kufstein.

In Summe werden Kunden in allen Teilen Tirols mit einem Wärmebedarf von ca. 765 GWh/a erneuerbarer Nahwärme versorgt. Dies entspricht dem Verbrauch von ca. 50.000 Einfamilienhäusern. Der Gesamtabsatz aller Nahwärmeanlagen erreicht in Tirol ca. 880 GWh/a bei einem erneuerbaren Anteil von 75,6%. 

Als Pioniere der „Wärmewende“ in Tirol freut sich die Biowärme Tirol über die Schwerpunktsetzung des Landes und möchten die Erreichung der Klimaneutralität im Bereich des Erdöles bis 2035 und im Bereich des Erdgases bis 2040 weiterhin und mit voller Tatkraft unterstützen. 

Zu diesem Zweck wurden im ersten Schritt die Statuten der Arbeitsgemeinschaft dahingehend geändert, dass neben den Biomasseheiz(kraft)werkbetreibern, alle erneuerbaren Einspeiser sowie Abwärmenetzbetreiber Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft werden können.

Die große Stärke der Nahwärme liegt in der Kombinierbarkeit verschiedenster Technologien bis hin zu Power to Heat. Als klares Qualitätskriterium wurde ein Anteil von zumindest 80% erneuerbarer Wärme im Wärmenetz definiert. 

Am 01.10.2021 erfolgte die Umbenennung des Tiroler Heizwerkverbandes in Biowärme Tirol. 

Insgesamt, das besagen alle Studien, sind erneuerbare Energie und Wärme knapp und kostbar. Zunächst geht es darum, die unterschiedlichen erneuerbaren Technologien, wie Nahwärme, Biomasseeinzelfeuerungsanlage und Wärmepumpen dort einzusetzen, wo ihre Stärken liegen.