Zwei neue Klima- und Energie-Modellregionen in Tirol

Seefelder Plateau und Region Hohe Salve
  • Seefelder Plateau und Region Hohe Salve werden neue Klima- und Energie-Modellregionen (KEM)
  • Mehr als zwei Drittel der Tiroler Gemeinden sind Mitglied einer KEM- oder KLAR!-Region
  • Regionen als wesentliche Säulen beim Klimaschutz

Es gibt Zuwachs bei den Tiroler Klima- und Energie-Modellregionen: Die Einreichungen von den Regionen „Seefelder Plateau“ und „Hohe Salve“ wurden vom Klima- und Energiefonds genehmigt. Damit können die beiden Modellregionen nun an Klimaschutzmaßnahmen sowie dem verstärkten Fokus auf nachhaltige Energiequellen wie Photovoltaik oder Wasserkraft arbeiten.

„Wir haben nun inklusive der beiden Neuzugänge 13 Klima-Energie-Modellregionen und neun Klimawandel-Anpassungsmodellregionen in Tirol. Insgesamt arbeiten in diesen Modellregionen somit bereits mehr als zwei Drittel aller Tiroler Gemeinden sowie zahlreiche Tourismusverbände und weitere wichtige Vorort-Stakeholder für die klimafitte Zukunft unseres Landes zusammen“, freut sich Klimaschutzlandesrat René Zumtobel.

Zudem verweist der Landesrat auf das bestehende Engagement zahlreicher Gemeinden im Rahmen des e5-Programms und als aktive Mitglieder des Klimabündnis Tirol:

„Klimaschutz und Klimawandelanpassung sind in Tirol fest verankert. Ich bin stolz darauf, dass sich so viele Menschen engagieren, Ideen einbringen und Projekte umsetzen. Sie alle arbeiten aktiv daran, unser Land auf die großen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten und beschreiten mutig neue Wege.“

KEM Seefelder Plateau

Die KEM Seefelder Plateau, bestehend aus den Gemeinden Seefeld, Leutasch, Reith bei Seefeld und Scharnitz, legt den Fokus auf den Ausstieg aus fossiler Energie und die damit einhergehende Erschließung alternativer Energiequellen, die Sanierung von Gebäuden und die Förderung nachhaltiger Mobilität. Zudem steht das Thema Bewusstseinsbildung im Mittelpunkt der Aktivitäten. Bereits vorhandene Initiativen vor Ort sollen untereinander besser vernetzt und gestärkt werden, um noch effizienter für den Klimaschutz zu arbeiten. Bereits vor einem Jahr wurde in den Gemeinden Leutasch und Reith bei Seefeld ein Klimarat durchgeführt. Dessen Empfehlungen werden bereits umgesetzt. Das Seefelder Plateau wurde zudem letztes Jahr als erste Region in Tirol mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Weitere Vorhaben sollen nun unter professioneller Begleitung auf den Weg gebracht werden. Für die Detailplanung und Projektumsetzung wird nun ein KEM-Manager oder eine KEM-Managerin angestellt, die oder der für die Umsetzung und Koordination der Maßnahmen, den Kontakt zur Bevölkerung und die Wissensvermittlung verantwortlich ist. Im ersten Jahr wird von allen Beteiligten ein konkretes Umsetzungskonzept ausgearbeitet. Darauf aufbauend werden in den darauffolgenden zwei Jahren die entsprechenden Maßnahmen umgesetzt.

KEM Hohe Salve

Die sieben Gemeinden der Region Hohe Salve im Bezirk Kitzbühel (Hopfgarten, Itter, Wörgl, Angath, Angerberg, Mariastein und Kirchbichl) bündeln ihre bisherigen Aktivitäten im Bereich Klimaschutz mit der Neugründung der KEM. Die Initiative für die Bildung der Gemeinschaft hat der Tourismusverband Hohe Salve gesetzt. Seit bereits über einem Jahr arbeitet der Nachhaltigkeitskoordinator an einer gemeinsamen Nachhaltigkeitsstrategie für den Lebensraum der Bürger*innen und der Gäste in der Region. Der vielfältige Blick (urban-ländlich-industriell-gewerblich) auf Energie- und Klimathemen erweitert das Inhaltsspektrum der bereits ausgearbeiteten Maßnahmen. Gemeinsames Augenmerk wird darauf gelegt, die Qualität des klimafreundlichen Verkehrs zu verbessern, Licht einzusparen und die die Biodiversität im Natur- und Ballungsraum zu erhöhen. Auch der sorgsame Umgang mit Wasserressourcen soll forciert werden und Maßnahmen zur Erreichung der Energieautonomie und Erhöhung der Energieeffizienz umgesetzt werden.

„Stetig neue Hitzerekorde und Wetterextreme führen uns die Auswirkungen des Klimawandels beinahe täglich vor Augen. Umso wichtiger ist ein starkes und wachsendes Netzwerk für den Klimaschutz. Mit den beiden Neuzugängen wächst unsere tirolweite Plattform im Sinne des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung nun weiter. Ich weiß, dass hier viele engagierte Menschen am Werk sind, die in den kommenden Jahren wieder wesentliche Schritte für das klimafreundliche und nachhaltige Tirol der Zukunft setzen werden“, ist LR Zumtobel überzeugt.

Über das Programm Klima-Energie-Modellregion

Klima- und Energie-Modellregionen sind ein Programm des Klima- und Energiefonds. Im Rahmen des Programms werden regionale Klimaschutzprojekte und das regionale Modellregionsmanagement je nach Anzahl der Gemeinden und Einwohner*innen mit bis zu 289.000 Euro kofinanziert, wobei 25 Prozent der Fördersumme aus der Region selbst kommen. Klima- und Energie-Modellregion zu sein, bedeutet Zugang zu einem breiten Netzwerk sowie exklusiven Schulungen, Unterstützungen und Förderungen.