19 österreichische Gemeinden und Städte nahmen am 12. Juli 2022 in Kufstein den European Energy Award entgegen – die Auszeichnung für besonders aktive Kommunen für mehr Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Tirols Gemeinden waren dabei stark vertreten und konnten sich im absoluten Spitzenfeld positionieren.
Darüber freut sich auch Energielandesrat und LHStv Josef Geisler: „Tirols Gemeinden tragen maßgeblich dazu bei, das gesteckte Ziel von TIROL 2050 energieautonom zu erreichen. Sie zeigen bereits heute, wie der Weg in die Energieautonomie möglich ist. Das heißt vor allem, gezielt Energie einzusparen und auf fossilfreie Gemeindegebäude und erneuerbare Energiequellen zu setzen.“
Für die Verleihung des European Energy Award kommen sämtliche heimischen Kommunen in Frage, die am e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden teilnehmen. Eine Auszeichnung wird allerdings nur an jene Kommunen verliehen, die mehr als 50 Prozent aller möglichen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Versorgung mit erneuerbaren Energien und zum Klimaschutz umsetzen.
Fünf Tiroler Gemeinden konnten diese Hürde nehmen und sich so den European Energy Award in Silber sichern: Aschau im Zillertal, Axams, Kirchberg in Tirol, Reutte und Westendorf.
Westendorf hat sich mit zahlreichen Projekten wie dem neuen und modernen Park/Bike & Ride-System am Bahnhof oder dem mit BürgerInnenbeteiligung vorbildlich umgesetzten Mobilitätskonzept ein phänomenales Plus von 14,5 Prozent Steigerung seit dem letzten Audit geholt. Nicht weniger ambitioniert zeigt sich die Marktgemeinde Reutte, die sich die Auszeichnung unter anderem mit dem „Energie- und Klimaschutzkonzept 2030“, neuen E-Gemeindeautos oder als Pilotgemeinde für das Projekt „ProByke“ und der Mitfahr-App „Ummadum“ erarbeitet hat. In Aschau im Zillertal sorgten unter anderem die neue Geh- und Radwegbrücke über den Ziller, eine Photovoltaikanlage und ein Heizungstausch von Öl auf Pellets in der Volksschule, sowie die 100-prozentige Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED für den Erfolg. Auch Kirchberg in Tirol ist auf Erfolgskurs. Unter anderem hat die neu eingeführte Energiebuchhaltung und die Umstellung auf LED in der Mittelschule zur Auszeichnung verholfen. Außerdem gilt das neue E-Gemeindeauto, die Einführung des E-Carsharing mit zwei E-Autos als Erfolgsmodell. Die erstmals auditierte Gemeinde Axams schreibt Klimaschutz und Energieeffizienz groß. Im energiepolitischen Profil der Gemeinde Axams wird deutlich, dass in allen Bereichen bereits eine gute Entwicklung stattgefunden hat. So setzt die Gemeinde in Zukunft auf ein E-Carsharing-Angebot und einen E-Dorfbus um ihre BürgerInnen elektrisiert von A nach B zu befördern.
Eine weitere Gemeinde setzte sogar mehr als 75 Prozent, um genau zu sein 87,6 Prozent, aller möglichen energie- und klimarelevanten Maßnahmen um und wurden dafür mit dem European Energy Award in Gold prämiert. Diese höchste Auszeichnung ging an Virgen. Damit ist das Osttiroler Energiedorf nicht nur an der Spitze der österreichischen Delegation, sondern sogar aller europaweit ausgezeichneten Kommunen. Der Stockerlplatz wird durch zahlreiche Maßnahmen wie die Errichtung zweier Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Bauhofs und Gemeindeamts, einer biodiversitätsgerechten Grünraumgestaltung rund um das Bildungszentrum, der Initiative zur Pendlermobilität und einer vertieften Risiko- und Klimafolgenanalyse erreicht.
Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit zwei klimaaktiv Gebäudeauszeichnungen. Die Projekte KIM – Kinder im Mittelpunkt (St. Johann in Tirol) und TBI Grillhof – Neubau Gästehaus (Vill bei Igls) wurden dabei für ihre herausragende Leistung in Sachen Ökologie und Energieeffizienz mit der klimaaktiv GOLD-Plakette prämiert.