Konferenz der Landesenergiereferent*innen

Klarer Fahrplan für erforderlichen Netzausbau
  • Energiewende fordert Netzbetreiber in allen Bundesländern
  • Volatile Energieerzeugung aus Sonne und Wind bringt Netze an Grenzen
  • Netzstabilität und sichere Stromversorgung oberstes Ziel

Leistungsfähige Stromnetze sind die Grundvoraussetzung für die Erreichung der Energie- und Klimaziele durch den Ausbau erneuerbarer Energieträger wie Photovoltaik (PV) und Wind sowie deren Integration ins Energiesystem. Doch die bestehende Netzinfrastruktur stößt – bedingt durch den rasanten Ausbau volatiler erneuerbarer Energie - an ihre Belastungsgrenzen. In ganz Österreich kommt es zunehmend zu Engpässen im Netz.

„Die Energiewende ist zentral im Kampf gegen die Klimakrise und auf dem Weg zur Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern essentiell. Der Ausbau erneuerbarer Energieträger und der Umbau unseres Energiesystems benötigt eine moderne Infrastruktur und Investitionen in den Ausbau der Stromnetze“, betonen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Tirols Energiereferent LHStv Josef Geisler bei der Konferenz der LandesenergiereferentInnen im Zillertal.

„Die Energiewende fordert die Netzbetreiber in allen Bundesländern. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung müssen wir dafür sorgen, dass die Netzinfrastruktur mit dem Ausbau der in der Produktion stark schwankenden erneuerbaren Energieträger PV und Wind, dem verstärkte Einsatz von Wärmepumpen und der zunehmenden Zahl an E-Autos Schritt hält“, fasst Tirols Energiereferent LHStv Josef Geisler ein zentrales Anliegen der Bundesländer bei der Tagung der EnergiereferentInnen in Mayrhofen im Zillertal zusammen.

Die Länder würden die Energiewende und den Netzausbau mit aller Kraft unterstützen, die Rahmenbedingungen seien da und dort jedoch noch verbesserungswürdig, so der einhellige Tenor.

Konkret ersuchen die EnergiereferentInnen der Bundesländer Klimaschutzministerin Leonore Gewessler um einen klaren Fahrplan zum Netzausbau. Der Österreichische Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) befindet sich derzeit in Abstimmung zwischen Bund und Ländern.

„Mit dem ÖNIP haben wir erstmals einen integrierten und bundesweiten Plan für unsere Strom- und Gasnetze vorgelegt. Der Österreichische Netzinfrastrukturplan ist unser Wegweiser für eine erneuerbare Energiezukunft. Denn die Klimaneutralität braucht die Energiewende. Dazu braucht es gute und passende Energienetze. Genau deshalb planen wir jetzt vorausschauen und energieträgerübergreifen die notwendige Infrastruktur. Es ist wichtig, das auf allen Ebenen zu tun“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Damit die Stromnetze mit dem zügigen Ausbau der erneuerbaren Energieträger mithalten können, braucht es nach Ansicht der Bundesländer weitere Maßnahmen zur Beschleunigung von Verfahren sowie Erleichterungen im Elektrizitätsrecht. Denn die volatile Energieerzeugung aus Photovoltaik und Wind bringt die Netze teils an Grenzen. Um Lastspitzen etwa aus Sonnenstrom an sonnigen Tagen zur Mittagszeit abzufedern, wäre es für die Netzbetreiber beispielsweise hilfreich die Einspeisung ins öffentliche Netz zu Spitzenzeiten netzdienlich regeln zu können. Zwar unterstützt der Bund im Rahmen der PV-Förderung auch Batteriespeicher zur Erhöhung der Eigenbedarfsdeckung. Intelligente Batteriespeicher, die Strom gezielt in Zeiten der Überproduktion speichern und damit das Stromnetz entlasten, sind derzeit jedoch noch nicht zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen verfügbar.

„Oberstes Ziel muss die Netzstabilität sein. Denn nur stabile Netze gewährleisten eine sichere Stromversorgung. Dazu braucht es Speicher. Die verlässlichsten und auch effizientesten Speicher sind derzeit Wasserkraftspeicher. Mit Pumpspeicherkraftwerken kann Energie nicht nur vom Tag in die Nacht, sondern auch vom Sommer in den Winter verlagert werden“, sieht LHStv Geisler im Zusammenhang mit dem Ausbau von PV die Notwendigkeit zum Ausbau der Wasserkraft.

Um beim PV-Ausbau weiter zügig voranzukommen, drängen die Länder auf Vereinfachungen und Transparenz bei der PV-Förderung des Bundes. Für Kleinanlagen bis 20 kWp sollte eine Antragstellung jederzeit möglich und nicht auf Stichtage und minimale Zeitfenster begrenzt sein, erneuern die LandesenergiereferentInnen ihr Forderung nach einer bürgerInnenfreudlichen und ausreichend dotierten Bundesförderung für PV